Connect with us

Panorama

Gazastreifen: Wiederaufbau scheitert an Geldmangel

Spread the love

Im Gazastreifen wurden die Wiederaufbauarbeiten wegen Geldmangels eingestellt. Norwegen und Ägypten fordern die Geldgeber auf, ihre zugesicherten Gelder zu überweisen. (Foto: dpa)

Published

on

Spread the love

Der Wiederaufbau im Gazastreifen steht praktisch still. Grund sei der Geldmangel, hatte das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) Ende Januar mitgeteilt. Von rund 720 Millionen Dollar (rund 650 Millionen Euro), die für die Reparatur der zerstörten Häuser und Mietzahlungen für den Übergang nötig wären, habe UNRWA bisher nur 135 Millionen Dollar erhalten.

Bei einer Geberkonferenz in Kairo hatte die internationale Gemeinschaft im Oktober 5,4 Milliarden Dollar (etwa 4,2 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau des Gazastreifens zugesagt. „Praktisch nichts davon hat Gaza erreicht“, schrieb Robert Turner, Direktor der UNRWA in Gaza, in der Mitteilung. „Das ist erschütternd und inakzeptabel“. UNRWA habe zwar noch Mittel, um mit dem Aufbau vollständig zerstörter Häuser zu beginnen. Die Gelder für Reparaturen und Mietbeihilfe an Obdachlose seien jedoch aufgebraucht.

Jetzt haben Ägypten und Norwegen in einem offenen Brief die Geldgeber aufgefordert, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Menschen im Gazastreifen litten an dem stockenden Wiederaufbau, warnten der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry und sein norwegischer Amtskollege Boerge Brende auf der Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit am Donnerstag. „Es ist nicht meine Aufgabe eine Liste mit Namen zu veröffentlich, aber wir haben eine Übersicht über die Länder. Wir werden mit den Ländern in Verbindung treten, die nicht ihren Verpflichtungen nachgekommen sind“, sagte Brende.

Katar hatte bei der Geberkonferenz für den Wiederaufbau des Gazastreifens vergangenes Jahr 1 Milliarde Dollar versprochen, Türkei, Kuwait und die Arabischen Emirate jeweils 200 Millionen Dollar und die USA 212 Millionen Dollar. Deutschland hatte dagegen 50 Millionen Euro und Frankreich 40 Millionen Euro versprochen.

Bei dem 50-tägigen Krieg im vergangenen Jahr wurden 2230 Palästinenser in dem abgeriegelten Küstenstreifen getötet. Auf israelischer Seite starben mehr als 70 Menschen, die meisten von ihnen Soldaten. Weite Teile der Infrastruktur sowie 96.000 Häuser wurden entweder zerstört oder beschädigt. (dtj/dpa)