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Kultur/Religion

Geburtskirche in Bethlehem wird renoviert

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Die Geburtskirche in Bethlehem ist gewissermaßen die Wiege der Christenheit: Sie steht über der Grotte, in der Jesus geboren worden sein soll. Aber gerade wegen ihrer großen Bedeutung ist sie in beklagenswertem Zustand. (Foto: dpa)

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Ein Gerüst steht am 19.12.2013 in der Geburtskirche von Bethlehem (Westjordanland).
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Mehr als 1700 Jahren hat die Geburtskirche in Bethlehem im palästinensischen Westjordanland fast unverändert überstanden. Zahlreiche Kriege konnten der ältesten Kirche im Heiligen Land nichts anhaben, und auch die vielen Eroberer wie Perser, Kreuzfahrer, Mameluken, Türken, Engländer und zuletzt die Israelis 1967 haben sie immer verschont. Der schlimmste Feind des Gotteshauses, das über der Grotte steht, in der Jesus Christus geboren worden sein soll, aber ist der Zahn der Zeit.

Und der hat der Basilika aus dem 5. bis 6. Jahrhundert inzwischen derart zugesetzt, dass die UN-Kulturorganisation Unesco sie auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes setzte. Es droht nicht nur der Verlust unschätzbarer Kunstwerke und einzigartiger Mosaiken, sondern sogar der Einsturz des Gebäudes. Jetzt endlich haben die Arbeiten für die Instandsetzung begonnen, die nur wegen der Weihnachtstage kurz unterbrochen werden.

Dass es so lange gedauert hat, bis das marode Dach, die bröckelnden uralten Wände, verrußte Säulen und morsche Fenster erneuert werden sollen, liegt an der enormen Bedeutung, die die Geburtskirche für die Christenheit hat. Gleich drei Konfessionen teilen sich den Bau: die katholische Kirche, die griechisch-orthodoxe Kirche und die armenisch-orthodoxe Kirche.

Die Renovierungskommission rief zu Spenden für die Instandsetzung der Geburtskirche auf, aber die kamen nur tröpfchenweise. Daraufhin stellte die palästinensische Autonomiebehörde umgerechnet etwa 750 000 Euro bereit. Palästinensische Privatunternehmen steuerten noch einmal knapp 600 000 Euro bei. Daraufhin gaben auch Länder wie Ungarn, Russland, Griechenland, Spanien und Frankreich Spenden, die jedoch eher klein und symbolisch blieben, wohl abwartend, ob es die Palästinenser wirklich ernst meinten mit der Renovierung und die Verwendung der Spenden transparent sein würde. Schließlich standen rund 1,9 Millionen Euro bereit.

An Weihnachten steht die Kirche offen

Das war zwar noch lange nicht genug, um die auf 11,0 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagten Kosten einer Renovierung von den Fundamenten bis zum First zu decken, aber für den Anfang reichte es: für eine Machbarkeitsstudie durch ein palästinensisch-italienisch-kanadisches Gemeinschaftsunternehmen. Die internationale Ausschreibung für die Arbeiten selbst gewann das italienische Restaurationsunternehmen Piacenti s.p.a. aus Prato in der Nähe von Florenz. „Es sollte alles streng nach Vorschrift und ganz transparent ablaufen”, sagt Bendek.

Die Arbeiten haben im September zunächst am Dach begonnen, durch das es schon durchregnete. Auch die Fenster werden bereits erneuert. Auch sind Teile der Fresken und Mosaiken sowie Marmorsäulen im Inneren der Kirche zum Schutz während der Renovierungsarbeiten abgedeckt. Für die Zehntausende Pilger, die zu Weihnachten aus aller Welt nach Bethlehem strömen, bleibt die Kirche aber geöffnet. Das soll möglichst während der gesamten wohl Jahre dauernden Instandsetzung der Kirche auch so bleiben. (dpa/dtj)