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Gesellschaft

Genfer Friedenskonferenz: Frieden aufzubauen führt über das Heranbilden von friedliebenden Individuen

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Zum Ende der Genfer Friedenskonferenz haben die Teilnehmer sich für die Schaffung einer Kultur des Friedens ausgesprochen. Welche die elementaren Eckpunkte zur Errichtung einer solchen sein sollen, kam in der Schlusserklärung zur Sprache. (Foto: cihan)

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An der Genfer Friedenskonferenz nahmen 800 Intellektuelle und Experten aus 50 Ländern teil. Die internationale Konferenz wurde von der der Hizmet-Bewegung nahe stehenden Journalisten- und Schriftstellerstiftung (GYV) in Kooperation mit dem Schweizer Dialog Institut und der Universität Genf ausgerichtet. Die Teilnehmer haben zum Abschluss der Konferenz eine gemeinsame Erklärung unter dem Titel „Die Zivilgesellschaft mobilisieren, um den Frieden zu errichten“, verabschiedet. Wir dokumentieren diese:

„Die Menschheit sieht sich immer noch mit Problemen, die von Hunger und Armut bis zu bewaffneten Konflikten und Diskriminierungen reichen, konfrontiert. Diese Realität sollte uns jedoch nicht in Verzweiflung, Apathie und Hoffnungslosigkeit verfallen lassen. Denn eine wachsende Anzahl an Einzelpersonen, Familien, Gemeinschaften, Institutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen, ebenso Regierungs- oder intergouvernementale Einrichtungen säen langsam und geduldig die Saat und arbeiten an einer friedlicheren Welt, eine Welt mit weniger Leid, Konflikten und Zerstörung.

Der Frieden und die globalisierte Kultur des 21. Jahrhunderts

Der Frieden spielt in der globalisierten Kultur des 21. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Im Bewusstsein dessen haben die Journalisten- und Schriftstellerstiftung (GYV), das Dialog Institut und das Medi@LAB-Institut an der Universität Genf gemeinsam eine Friedenskonferenz bei den Vereinten Nationen in Genf, das als Zentrum der humanitären Arbeit gilt, organisiert. Wir haben das Datum der Konferenz, deren Ziel es ist, friedensfördernde Wege zu finden, bewusst auf den 24. Oktober gelegt, der auch gleichzeitig der Tag der Vereinten Nationen ist. Die Konferenz befasste sich mit der Rolle von Bildung und Medien, beides Schlüsselfelder für ein besseres wechselseitiges Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen.

Über die Empfehlung der Vereinten Nationen, eine Mobilisierung für die Förderung des Weltfriedens von unten nach oben zu verwirklichen, sind sieben Jahre vergangen. Wie der Ehrenvorsitzende der GYV, Fethullah Gülen, es in seiner Videobotschaft auch betonte, ist dieses nun hier in Genf verwirklicht. Bei der Konferenz wurde hervorgehoben, dass der Weg, Frieden aufzubauen, über das Heranbilden von friedliebenden Individuen führt. Was den theoretischen Aspekt des Friedens anbelangt, ist die Bedeutung des Konzepts von Johann Galtung, der von negativen und positiven Frieden spricht, betont worden, um das Thema verständlich zu machen.

Unter Negativfrieden versteht man die bloße Abwesenheit von Gewalt oder der Furcht vor Gewalt. Mit Positivfrieden ist gemeint, dass Institutionen friedliches Handeln fördern.

Um den positiven Frieden zu erlangen, muss ein universeller Modus operandi folgende fünf Mechanismen aufweisen: Interreligiösen Dialog; Gerechtigkeit und Vergebung; Bildung und Erziehung (vor allem mit dem Ziel einer interkulturellen Verständigung); die Errichtung von Institutionen, die dem positiven und dem negativen Aspekt von Frieden dienen; sowie der Aufbau einer Friedenssprache, die vor allem die in den sozialen Medien vorherrschenden Hasssprache ersetzen muss.

Rolle der Medien und der religiösen Führer

Unabhängige Medien sind für den sozialen Frieden und Integration unverzichtbare Voraussetzung. Es wurde zudem daran erinnert, dass Medien, die sich auf falsche Informationen und manipulierte Berichterstattung stützen, in den Händen einer korrupten Regierung zu Waffen werden können. Dies zeigt uns des Weiteren auf, wie wichtig es ist, eine aufmerksame internationale Gemeinschaft zu haben, die Journalisten und deren Meinungsfreiheit schützt.

Die Genfer Friedenskonferenz brachte zusätzlich zur theoretischen Debatte auch konkrete Beispiele zur Sprache. In diesem Zusammenhang sind unter anderem die Sarvodaya-Shramadana-Bewegung in Sri Lanka und die UN-Friedensuniversität in Costa Rica als Best-Practice-Beispiele zu benennen. Auch die konstruktive Rolle religiöser Führer in der Konfliktlösung wie z.B. in Sierra Leone, auf den Philippinen und in Indonesien sind positive, konkrete Beispiele.

Zudem ist die Genfer Friedenskonferenz eine Konferenz gewesen, die den Glauben an Friedensbemühungen, seien sie groß oder klein, stärkt.

Es wurde daran erinnert, dass wenn auf diesem Gebiet nicht das Notwendige geleistet wird, wir allen Risiken ausgesetzt sind. Die Konferenz legt zudem ein entschlossenes Bekenntnis ab, sich gegen jedwede Form des Extremismus zu wenden und appelliert an alle Beteiligten, gemeinsame Anstrengungen hin zur Verwirklichung des Weltfriedens zu unternehmen.“