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Politik

Geschäftsabschluss ohne Handschlag und nackten Marmor

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Der iranische Präsident ist mit einer 120-köpfigen Delegation nach Europa aufgebrochen. In Italien wurden Geschäfte in Milliardenhöhe abgeschlossen. Interessant waren aber andere Begebenheiten der Reise.

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Nach der Aufhebung des internationalen Embargos versucht Iran wieder international Geschäfte abzuschließen und sich aus der Isolation zu befreien. Der iranische Präsident Hassan Ruhani ist mit vier Ministern und einer Delegation aus 120 Geschäftsmännern zu einer Europa-Reise aufgebrochen. Die viertägige Reise umfasst Italien und Frankreich.

Am ersten Tag der Reise in Italien wurden neue Geschäftsabschlüsse, aber auch kulturelle Kuriositäten vermeldet. Ruhani traf sich mit dem italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella, danach stand ein Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidentenden Matteo Renzi auf dem Programm. Beide Seiten haben Geschäfte im Wert von 17 Milliarden Euro abgeschlossen. Danach besuchten Renzi und Ruhani das Museum Capitolini.

Nackte Statuen verdeckt

Wie italienischen Medien zu entnehmen war, wurde beim gemeinsamen Essen auf Forderung der iranischen Delegation hin kein Wein ausgeschenkt. Ferner haben die Iraner die Italiener darauf aufmerksam gemacht, dass sie den Frauen in der iranischen Delegation nicht die Hand geben sollen. Diese Forderungen scheinen für die Italiener kein Problem gewesen zu sein.

Denn wie die italienische Zeitung Corriera Della Sera berichtet, wurden bei der gemeinsamen Besichtigung des Museums Capitolini sogar Statuen bedeckt, die nackte Menschen darstellen, um das Schamgefühl der Gäste nicht zu verletzen. Die Zeitung kritisierte dies als außergewöhnliche Maßnahme.

„X-ter Akt der Unterwerfung unter eine Kultur, die nicht zu uns gehört“

Ähnlich äußerten sich italienische Abgeordnete. Der Fraktionsvorsitzende der Partei „Fratelli d’Italia“ in der Deputiertenkammer, Fabio Rampelli, sprach laut einem Bericht der Tageszeitung „Avvennire“ (Online-Ausgabe von Dienstag) von einer Schande und Beleidigung der westlichen Kultur. Die Entscheidung sei Wasser auf die Mühlen islamistischer Terroristen.

Barbara Saltamartini von der rechtspopulistischen „Lega Nord“ verurteilte sie als „x-ten Akt der Unterwerfung unter eine Kultur, die nicht zu uns gehört“. Nun bekämen schon Kunstwerke den Hijab, den islamischen Schleier, verpasst.

Im Iran hingegen wird nichtmuslimischen Frauen beispielsweise nahegelegt, sich zu verschleiern. Ruhani scheint mit seinem Auftritt den Muslimen in Europa einen Bärendienst erwiesen zu haben.

Auf dem Programm des iranischen Präsidenten stand auch ein Treffen mit dem Papst Franziskus im Vatikan an.