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Politik

Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern eskaliert erneut

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Es ist wieder einmal brandgefährlich in der Krisenregion Nahost. Insgesamt starben während der vergangenen elf Tage 24 Palästinenser und 4 Israelis. Viele Medien sprechen schon von einer dritten Intifada. (Foto: dpa)

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Israelische Kampfflugzeuge bombardierten nach Armeeangaben in der Nacht zum Sonntag ein Ausbildungslager militanter Palästinenser im Gazastreifen. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza sonntagfrüh mitteilte, starben dabei eine schwangere 30-Jährige und deren vierjährige Tochter.

Nach israelischer Darstellung war der Militärschlag eine Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem palästinensischen Küstengebiet. Drei Raketen sollen zuvor aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden sein. Wer das tat, war zunächst unklar. Zwei Raketen gingen auf offenem Gelände in Israel nieder. Schäden oder Verletzte gab es nicht.

Am Sonntag hielten Demonstrationen junger Palästinenser am Grenzzaun zwischen Gaza und Israel den dritten Tag in Folge an. An den beiden vorangegangenen Tagen hatte die Menge immer wieder versucht, die Grenzbefestigung zu stürmen. Das israelische Militär drängte sie zum Teil mit Schüssen zurück. Neun Palästinenser wurden getötet, 90 weitere wurden verletzt. Der jüngste Tote war ein 13-Jähriger.

In den letzten anderthalb Wochen waren bei Schuss- und Messerattacken in Israel und den besetzten Gebieten vier Israelis getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die palästinensischen Angreifer wurden in fast allen Fällen getötet oder festgenommen.

Die neue Gewalt entzündete sich an Streitigkeiten um den Zugang zum Tempelberg-Plateau in der Altstadt von Jerusalem. Die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom, die sich dort befinden, sind wichtige Heiligtümer der Muslime. Insgesamt starben nach Angaben der „Jerusalem Post“ während der vergangenen elf Tage außer den vier Israelis 24 Palästinenser.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten Besonnenheit angemahnt. In Telefonaten mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Sonntagabend betonte sie die Notwendigkeit, provozierendes Handeln zu unterlassen. „Es sind bereits zu viele Menschen gestorben“, hieß es in einer Mitteilung ihres Büros. Mogherini rief die Konfliktparteien darin auch zu einer raschen Wiederbelebung eines „glaubwürdigen politischen Prozesses“ auf. Dies sei der einzige Weg, die Situation zu beruhigen. Die Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis hat seit etwa zwei Wochen wieder stark zugenommen. (dtj/dpa)