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Politik

Gezi-Proteste: CNN gesteht, falsche Meldung verbreitet zu haben

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Dass das Bild einer Pro-Erdoğan-Kundgebung auf CNN als Aufnahme einer regierungskritischen Demonstration dargestellt wurde, galt als sinnbildlich für die einseitige Art der Berichterstattung internationaler Medien über die Gezi-Proteste. (Foto:cihan)

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Die Verantwortliche für die Auslandsberichterstattung des Senders CNN International, Parisa Khosravi, hat sich für einen „technischen Fehler“ entschuldigt, der dazu geführt habe, dass ein Bild von einer gut besuchten Solidaritätskundgebung für Premierminister Erdoğan im Rahmen einer Bildergalerie als Aufnahme einer regierungskritischen Versammlung deklariert wurde.

Khosravi, die gleichzeitig Vizepräsidentin von CNN Worldwide ist, war bereits am 2. Juli mit dem stellvertretenden türkischen Premierminister Bülent Arınç und Unterstaatssekretär Ibrahim Kalın zusammengetroffen, um die Art und Weise zu diskutieren, in der CNN über die landesweiten Proteste im Zusammenhang mit Bauvorhaben im Istanbuler Gezi-Park berichtet hatte.

Wie die Tageszeitung „Radikal“ am Montag berichtete, ging die Initiative zu dem Treffen von Khosravi selbst aus. Arınç drückte dabei seine Besorgnis angesichts der „einseitigen und übertreibenden“ Berichterstattung des Senders während der Proteste, die länger als einen Monat angehalten und insgesamt fünf Tote und Tausende Verletzte gefordert hatten.

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Dass die Aufnahme einer Pro-Erdoğan-Veranstaltung auf dem Kazlıçeşme-Platz in Istanbul als regierungskritische Kundgebung etikettiert worden war, galt Medienkritikern als symbolhaft für die Einseitigkeit und Parteilichkeit der Türkeiberichterstattung internationaler Medien. Auch Erdoğan hatte den internationalen Medien Desinformation“ vorgeworfen.

Arınç und Kalin wiesen Khosravi darauf hin, dass die Zuordnung des Kontexts des Bildes nicht die Realität wiedergäbe. Die Regierung respektiere jedoch die Pressefreiheit.

Khosravi selbst bestritt, dass ein „böswilliges“ Vorgehen zu der Darstellung geführt habe. Sie sprach von einem „technischen Fehler“, unterstrich die Wichtigkeit der Türkei für den Sender und dass die Art und Weise der Berichterstattung ausschließlich journalistischen Erwägungen geschuldet wäre.