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Politik

Konvoi zum Grabmal Süleyman Şahs ist „Routineaktion“

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Ankara hat einen Militärkonvoi auf syrischen Boden entsandt, um türkische Soldaten auf dem Gelände des Grabmahls von Süleyman Şah zu unterstützen. Auch die Terrorgruppe ISIL bezieht Stellung in der Region. (Foto: cihan)

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Syrien-Krise: Ankara hat einen Militärkonvoi nach Syrien entsandt, um türkische Soldaten auf dem Gelände des Grabmahls von Süleyman Şah zu unterstützen.
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Das türkische Außenministerium erklärte in einer Stellungnahme, die Entsendung eines Militärkonvois zum Grabmal Süleyman Şahs, des Großvaters des Gründers des Osmanischen Reiches, Osmans I., sei keine „außergewöhnliche Aktivität“ gewesen. Zu weiteren Details machte man keine Angaben. Die Grabstätte Süleyman Şahs ist eine türkische Exklave auf syrischem Territorium.

Es habe sich bei dem Konvoi um eine geplante Aktivität gehandelt, betonte der Kommandant der türkischen Landstreitkräfte, Gen. Hulusi Akar, am Mittwoch bei einem Empfang aus Anlass des 94. Jahrestages der Konstituierung des türkischen Parlaments in Ankara. Es handle sich um eine Verstärkung für die bereits dort befindlichen türkischen Truppenteile. Die türkischen Streitkräfte erfüllen auch weiterhin auf effiziente Weise ihre Pflichten an der türkisch-syrischen Grenze, betonte Akar.

Am Mittwoch hatten Nachrichtenquellen berichtet, dass die türkischen Streitkräfte (TSK) eine große Anzahl an mit Waffen bestückten Fahrzeugen in die Nähe des Grabmals auf syrischen Boden geschickt hätten.

Türkischer Konvoi durch Nordsyrien

Das Grabmahl liegt in einer Region in Nordsyrien, die  von der Terrororganisation „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ (ISIL) kontrolliert wird. Sechs Panzer und 12 Panzerspähwagen wurden in einer Entfernung von 200 Metern von ISIL-Stellungen aufgestellt und mittlerweile soll auch die ISIL Verstärkung angefordert haben.

Ebenfalls präsent in dem Gebiet an der syrisch-türkischen Grenze sind Verbände der kurdischen Yekîneyên Parastina Gel (dt. Volksverteidigungseinheiten, Kürzel YPG), die der „Partiya Yekitîya Demokrat“ (dt. „Partei der Demokratischen Union“, Kürzel PYD) unterstehen. Die PYD gilt als syrischer Arm der PKK. 

Auf Grund der in dem Gebiet aktiven Gruppen wurde im Vorfeld der Entsendung von verschiedenen Seiten vor möglichen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen türkischen Soldaten und syrischen Bürgerkriegsparteien und einer möglichen Verwicklung der Türkei in die Syrien-Krise gewarnt. „Im Moment ist ISIL nicht das Thema“, betonte Premierminister Recep Tayyip Erdoğan in Anbetracht der Berichte. „Die Aufgabe unseres Konvois ist es, Hilfe zum Grabmal Süleyman Şahs zu transferieren.“

Für Aufregung sorgte in diesem Zusammenhang außerdem ein im Vorfeld der Kommunalwahlen in der Türkei veröffentlichtes Tonband, auf dem mehrere ranghohe türkische Politiker, darunter auch Außenminister Ahmet Davutoğlu und der Chef des türkischen Geheimdienstes, Hakan Fidan, zu hören sein sollen, wie sie über die Möglichkeit eines ‚False-Flag‘ Angriffs auf die türkischen Soldaten am Grabmahl beraten.

Das Grabmal steht seit 1921 als souveränes türkisches Gebiet unter der Kontrolle Ankaras, seit diesbezüglich ein Vertrag mit Frankreich geschlossen worden war, das damals als Kolonialmacht Syrien beherrscht hatte. Jeweils etwa zwei Dutzend Soldaten türkischer Spezialeinheiten bewachen seither permanent das Grabmal. (Foto: dha)

Terroristen wollten Türkei zur Einholung der Flagge zwingen

In den letzten Monaten häuften sich Berichte, wonach die Terroristen versuchen würden, das Grabmal unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die Türkei hatte daraufhin Vergeltung gegen jedweden Angreifer angekündigt, sollte es zu einem Angriff auf das Grabmal kommen.

Die ISIL hatte in diesem Zusammenhang wenige Tage vor den Kommunalwahlen versucht, die Türkei durch Drohungen zum Entfernen der Flagge auf dem Grabmal zu veranlassen. Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan hatte daraufhin mehrfach betont, dass jeder Angriff auf die Grabstätte Süleyman Şahs einem Angriff auf die Türkei selbst gleichgehalten werde. In einer Nachrichtensendung, die auf NTV und Star übertragen wurde, kündigte er an, die Türkei werde „selbstverständlich alles tun, was getan werden muss“.

Außenminister Davutoğlu hat unterdessen betont, es werden alle erforderlichen Schritte unternommen, um die Sicherheit der türkischen Soldaten am Grabmal zu gewährleisten. Davutoğlu sprach von „Routinemaßnahmen“ und einem turnusmäßigen Personalwechsel, der stattgefunden habe. Berichte, wonach der Konvoi auf seinem Weg zum Grabmal von ISIL-Kräften gestoppt worden wäre, wies Davutoğlu als unwahr zurück. Die Türkei leiste bereits seit 1921 logistische Hilfe für die Soldaten am Grabmal.

Davutoğlu: Operation in Syrien hat „Ziel erreicht“

Auf die Frage, ob die Verstärkung das Grabmal erreicht habe, antwortete Davutoğlu: „Ich kann zu diesem Thema keine Informationen geben. […] Es handelt sich um eine Frage der Nationalen Sicherheit. Ich kann keine Details verraten, aber das Ziel der Operation ist erreicht worden.“

Das Grabmal steht seit 1921 als souveränes türkisches Gebiet unter der Kontrolle Ankaras, seit diesbezüglich ein Vertrag mit Frankreich geschlossen worden war, das damals als Kolonialmacht Syrien beherrscht hatte. Jeweils etwa zwei Dutzend Soldaten türkischer Spezialeinheiten bewachen seither permanent das Grabmal.