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Wirtschaft

Green Innovation Index lobt Vorreiterrolle der EU

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Eine kalifornische Öko-Lobbygruppe würdigt die Fortschritte der EU bei der Förderung effizienterer und umweltfreundlicherer Energien. Die Entwicklung zeige, dass eine Energiewende nicht mit wirtschaftlichem Abschwung korrelieren müsse. (Foto: dpa)

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Das Erfolgsmodell Europäische Union kann sich freuen. Diesmal für Lob vonseiten der US-amerikanischen Organisation Next 10, die sich unter anderem dafür einsetzt, dass ihr Heimat-Bundesstaat Kalifornien sich zu einem weltweit führenden Produzenten von grünem Strom und grünen Technologien entwickle.

Next 10 hat die Staaten der EU an die Spitze jener Staaten gereiht, die im Bestreben, im Bereich der erneuerbaren Energien an der Weltspitze zu liegen, am weitesten fortgeschritten sind und sich als führend bei der Schaffung einer „sauberen“ Industrie und einer Steigerung der Energieeffizienz zeigen.

Im Green Innovation Index, den Next 10 regelmäßig vorstellt, setzt Next 10 Faktoren wie Bruttoinlandsprodukt, Emissionen, Energieproduktivität, die Generierung erneuerbarer Energien, Investitionen in saubere Technologien und weitere Schlüsselfaktoren in Relation zueinander. Dabei schneidet die EU weltweit insgesamt ebenso positiv ab wie ihre Mitgliedsstaaten in einer Einzelbetrachtung.

F. Noel Perry, Unternehmer und Gründer von Next 10, sieht die Entwicklung als Zeichen dafür, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht, wie Kritiker des Ökologie- und „Klimaschutz“-Gedankens argwöhnen, mit einer Deindustrialisierung und einem Negativwachstum der Wirtschaft einhergehen müsse.

CO2-Fußabdruck“ kleiner, obwohl das BIP wuchs

Einige der weltweit größten Volkswirtschaften seien dabei, wirtschaftliches Wachstum vom Energieverbrauch abzukoppeln, erläuterte Perry mit Blick auf die Ergebnisse der Studie. Sie vergrößerten ihr Bruttoinlandsprodukt, während sie ihren „CO2-Fußabdruck“ verringerten. Man habe, so Perry, im vergangenen Jahr erstmals definitiv feststellen können, dass das Sinken der globalen CO2-Emissionen durch etwas anderes als einen wirtschaftlichen Abschwung verursacht wurde, so der Unternehmer. Die Überlegung, ob dies im Umkehrschluss nicht auch bedeuten könne, dass es für die Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, die derzeit bei 0,03992 Prozent liegt, auch andere Faktoren als die Wirtschaftsentwicklung seit der Industrialisierung gäbe, kam nicht zur Sprache.

Zur positiven Bewertung der EU und ihrer Mitgliedsländer trugen im Einzelnen mehrere Faktoren bei. So steht die EU auf Platz eins hinsichtlich der Produktion erneuerbarer Energien, ebenso auf Platz eins hinsichtlich anerkannter Windenergiepatente und auf Platz eins bei Börsengängen von Clean-Tech-Firmen.

Staatliche Interventionen verzerren den Markt der Energien

Die EU war weltweit 2014 auch auf Platz zwei bei den Verkäufen von Elektroautos, Platz zwei in der Lukrierung von Risikokapital im Bereich sauberer Energien (mit etwas über einer Milliarde US-Dollar im Jahr 2014) und auf Platz zwei bei der weltweiten Zahl der Clean-Tech-Patente (11 000 im Jahr 2014).

Kritiker weisen darauf hin, dass ein nicht unerheblicher Teil des Booms an erneuerbaren Energien in Europa durch massive Subventionen seitens der öffentlichen Hand gestützt wird und zahlreiche Anbieter auf einem freien Markt nicht konkurrenzfähig wären. Damit bezahle der Verbraucher das Vorzeigeprojekt am Ende mit höheren Steuern oder höheren Energiepreisen, möglicherweise auch mit beidem. Der Importbedarf an Energie ist innerhalb der Europäischen Union nach wie vor erheblich.