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Politik

Grenzscharmützel zwischen Syrien und der Türkei halten an

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Am Sonntag schlug wieder eine syrische Mörsergranate auf türkischem Staatsgebiet ein, woraufhin die türkische Artillerie Ziele in Syrien beschoss. Die Sorge vor einem Krieg wächst weiter. (Foto: aa)

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Grenzscharmützel zwischen Syrien und der Türkei halten an
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Nachdem den fünften Tag in Folge syrische Geschosse auf der türkischen Seite der Grenze niedergegangen waren, worauf die Türkei jedes Mal mit Artilleriefeuer reagierte, wächst die Sorge der Internationalen Gemeinschaft, die Grenzscharmützel könnten in einen echten, heißen Krieg ausarten.

US-Verteidigungsminister Leon Panetta sagte am Samstag, auf Grund der Spannungen an der türkisch-syrischen Grenze bestehe die Sorge, der Konflikt könnte weiter eskalieren und sich auf Nachbarstaaten Syriens ausweiten. Die USA würden ihre diplomatischen Kanäle dazu nutzen, vor einer Ausweitung der Kämpfe zu warnen, so Panetta.

Zuvor hatte der türkische Ministerpräsident geäußert, sein Land stehe kurz vor einem Krieg mit Syrien. Erdoğan warnte das syrische Regime am Freitag davor, die Entschlossenheit der Türkei herauszufordern. Es sei kein Bluff, wenn die Türkei sage, dass sie ein solches Verhalten nicht tolerieren werde, betonte Erdoğan.

Die Türkei erwiderte in den vergangenen Tagen wiederholt das Feuer auf syrische Ziele, nachdem Granaten von dort aus in die Türkei abgefeuert worden waren. Am Samstag schlugen in der türkischen Provinz Hatay mehrere Granaten ein, unter anderem in der Nähe des türkischen Ortes Güveççi. Auf der syrischen Seite hatte es zuvor tagelang heftige Gefechte um eine Beobachtungsstellung der syrischen Armee gegeben. Am Sonntag konnten die Rebellen diese einnehmen und hissten die Flagge der Freien Syrischen Armee.

Die syrische Armee jagt die Rebellen bis über die Grenze

Nachdem im türkischen Grenzort Akçakale durch eine syrische Granate fünf Menschen getötet worden waren, hatten sich die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei dramatisch verschlechtert. Auch nahe Akçakale hatte es vor dem Vorfall auf der syrischen Seite der Grenze Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen gegeben. Da die syrischen Rebellen den Truppen Assads waffentechnisch weitgehend unterlegen sind, sahen sie sich in der Vergangenheit einige Male gezwungen gewesen, sich über die Grenze in die Türkei zurückzuziehen. Es wird vermutet, dass sie auch dort noch das syrische Granatfeuer auf sich zogen. Die Türkei unterstützt die Rebellen und beherbergte bis vor kurzem die Kommandozentrale der Freien Syrischen Armee.

Jedoch liegt das getroffene Wohnhaus in Akçakale nicht in unmittelbarer Nähe zur Grenze, weshalb von einigen Seiten dem syrischen Regime vorsätzlicher Beschuss vorgeworfen wurde. Der türkische Außenminister Davutoğlu sagte dem türkischen Staatsfernsehen am Samstag, Untersuchungen hätten ergeben, dass die Granate von Akçakale eindeutig den Regierungstruppen zugeordnet werden könne. Man wisse auch, von wo aus genau das Geschoss abgefeuert worden wäre.

Die Entwicklung an der Grenze beunruhigt die Internationale Gemeinschaft zunehmend. So äußerten sich beispielsweise UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der chinesische Außenminister und die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, äußerst besorgt über die Spannungen und appellierten an beide Seiten, keine Schritte zu unternehmen, die den Frieden in der Region weiter gefährden würden.