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Große Namen, große Emotionen – Kehraus nach gefeierten London-Spielen

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Olympia ist Geschichte – doch London kommt noch nicht zur Ruhe. Nach der rauschenden Schlussfeier machen sich die Organisatoren schon wieder an die Arbeit für die Paralympics. (Foto: aa)

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Große Namen, große Emotionen - Kehraus nach gefeierten London-Spielen
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London (dpa) – Die Spice Girls und Take That, George Michael und The Who. Die Schlussfeier der XXX. Olympischen Sommerspiele war mit großen Namen und großen Emotionen zu Ehren großartiger Sportler ein echter Rausschmeißer nach 17 Tagen Spitzensport – für die 10 500 Athleten, die 70 000 freiwilligen Helfer und für ein Milliardenpublikum in aller Welt. Die Tränen der Rührung nach dem Erlöschen des olympischen Feuers waren noch nicht getrocknet, die Athleten noch nicht im Flugzeug, da fing im Olympia-Park schon das große Reinemachen an.

Derweil feiert die Weltpresse mit begeisterten Kommentaren die Olympische Spiele in London 2012. «Großbritannien hat mit seiner Liebe zum Sport Spuren hinterlassen», urteilte der italienische «Corriere della Sera», die spanische «El Pais» notiert einen «bemerkenswerten Erfolg». Und selbst in Australien, wo sich Sydney seit den international gefeierten Super-Spielen vom Jahr 2000 getrost den Titel des besten Gastgebers der vergangenen Jahrzehnte anheften durfte, kam nur noch Demut: «Diese Spiele waren besser als unsere eigenen in Sydney», kommentierte der «Daily Telegraph».

Der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, hatte bei der rauschenden Schlussfeier die Flagge mit den olympischen Ringen aus der Hand von IOC-Präsident Jacques Rogge übernommen – nachdem sie Londons Bürgermeister Boris Johnson – mit etwas Widerwillen, wie er bekannte – symbolisch an Rogge zurückgegeben hatte. Zuvor hatten die Organisatoren zum großen Olympia-Finale unter der künstlerischen Leitung von Kim Gavin so ziemlich alles aufgeboten, was die britische Musikszene in den vergangenen 50 Jahren auf die Beine gestellt hat. Die Pet Shop Boys sangen im Londoner East End von den «Westend Girls» und die Gruppe Madness machte deutlich, wem das Olympiastadion im Stadtteil Stratford eigentlich gehört: «Our House».

Doch nach den Spielen ist in London vor den Spielen: «Wir haben nur knapp drei Wochen Zeit», hatte Olympia-Organisator Sebastian Coe schon vor Tagen gewarnt. Erstmals in der Geschichte ist der Olympia-Macher auch gleichzeitig der Cheforganisator für die Weltspiele der Behinderten. Und Coe nimmt das mit 4200 Athletinnen und Athleten deutlich kleinere aber nicht weniger wichtige Ereignis sehr ernst. «Wir haben erst den halben Weg geschafft», sagt er, obwohl ihn die Medien aus allen Regionen der Erde für die nahezu perfekte Organisation mit Lob überschütten.

Was für die Paralympics nicht gebraucht wird, kommt unter den Hammer. Die Betten der Athleten aus dem Olympischen Dorf und sogar ihre Mülleimer werden auf der Seite www.remainsofthegames.co.uk versteigert. Die Nachfrage soll schon jetzt phänomenal sein – auch wenn den Käufern nicht verraten wird, wessen Bett sie ergattert haben. Auch signierte Sammler-Stücke, darunter die Badehose des britischen Wasserspringers Tom Daley, sind im Angebot.

Angesichts der Begeisterung im In- und Ausland ist sich auch Londons Bürgermeister Boris Johnson sicher: «Die Olympia-Skeptiker wurden Lügen gestraft», sagte der Bürgermeister angesichts vieler Stimmen, die der Hauptstadt vor den Spielen die Olympiareife abgesprochen hatten. «Und sie werden auch hinsichtlich des Vermächtnisses der Spiele Lügen gestraft», prophezeite er. London hofft, dass Olympia der Stadt wirtschaftlich und gesellschaftlich einen Schub geben wird – der Rausch vom Sommer 2012 soll bleiben.
Michael Donhauser