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Wirtschaft

Gründung von Unternehmen soll einfacher werden

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In Zeiten der Krise und grassierenden Arbeitslosigkeit in weiten Teilen Europas hat die EU-Kommission bemerkt, dass nur durch mehr Gründermut wieder die nötige wirtschaftliche Dynamik geschaffen werden kann, um gegenzusteuern. (Foto: dpa)

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Gründung von Unternehmen soll einfacher werden
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Die EU-Kommission will die Gründung von Unternehmen erleichtern. Dazu hat sie zu Beginn des Jahres einen breiten Aktionsplan vorgelegt, der stufenweise und mit Unterstützung der Mitgliedsstaaten und ihrer Institutionen zielgerichtet umgesetzt werden soll. Die Kommission fordert darin für Firmengründer einen besseren Zugang zu Finanzierungen, insbesondere zu Mikrofinanzierungen, sowie vereinfachte Steuerregeln für Unternehmen. Vor allem in der kritischen Anfangsphase sollen neue Unternehmer mehr Hilfe erhalten. Redlich insolvente Unternehmer sollen eine zweite Chance bekommen.

„Um es auf den Punkt zu bringen: Mehr Unternehmer heißt mehr Arbeitsplätze, mehr Innovation und mehr Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb wollen wir das Unternehmertum für Bürgerinnen und Bürger in Europa zu einer attraktiven und realistischen beruflichen Perspektive machen. Das ist die Kernbotschaft unseres Aktionsplans“, sagte der Kommissionsvizepräsident und zuständige Kommissar für Unternehmertum und Industrie, Antonio Tajani (Foto).

Der Aktionsplan „Unternehmertum 2020“ zielt vor allem auf Frauen, junge Menschen und Migranten ab, denen durch berufliche und finanzielle Förderung der Weg in die eigene unternehmerische Tätigkeit geebnet werden soll. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) schaffen jährlich in der EU vier Millionen neue Arbeitsplätze und tragen damit erheblich zur Wirtschaftsbelebung bei.

Bis dato engagiert sich die EU im Bereich der Förderung von Unternehmertätigkeit vor allem über ihre Strukturfonds (ESF), etwa den Regionalfonds (ERFE). Nur in den wirtschaftlich weniger entwickelten Konvergenzregionen, wo das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf weniger als 75% des europäischen Durchschnitts beträgt, ist die direkte Unterstützung von Investitionen von Unternehmen vorgesehen. Dazu zählen in Deutschland die fünf neuen Bundesländer.

Bislang vor allem regionale Bildungsträger und staatliche Banken zuständig

Regionale Projektförderung wird dabei bislang regional beantragt. Obwohl bei den Strukturfonds europäische Mittel verwendet werden, können Förderanträge bei regionalen Stellen gestellt werden.

Die Förderprogramme des EFRE können von Unternehmen genutzt werden. In einigen Regionen sind z.B. ESF-Mittel nur von bestimmten Antragsstellern zu beantragen, wie z.B. Bildungsträgern. Diese stehen dann beispielsweise Gründer mittels der Vermittlung von Know-How zur Seite. Die EU setzte auch den Rahmen für die Gewährung staatlich geförderter Gründungskredite durch Landesbanken oder die KfW.

Laut einer aktuellen Umfrage zum Unternehmertum wären EU-weit 37 Prozent der Befragten gern ihr eigener Chef, doch scheuen die meisten das Risiko. In Deutschland würden 29 Prozent der Befragten ihre eigene Firma gründen. Um dieses Potenzial nicht weiter brachliegen zu lassen, will nun die Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten, den Unternehmensverbänden und den betroffenen Interessenträgern zügig den Aktionsplan umsetzen und einen detaillierten Fahrplan mit Einzelzielen und Fristen für die Vorlage konkreter Ergebnisse erarbeiten.