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„Habe mit Schrecken erfahren, was Gülen zur Last gelegt wird“

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Der amerikanische Soziologe Mark Webb, der die Hizmet-Bewegung schon seit 2004 untersucht, zeigte in einer Rede Unverständnis für die Berichte, wonach Fethullah Gülen Anführer einer Terrororganisation sein soll.

Webb hielt kürzlich die Eröffnungsrede des 39. Internationalen Soziologie-Kongresses (ANPOCS) im brasilianischen Caxambu. Der Soziologe hat die Türkei nach eigenen Angaben bereits fünf Mal besucht, die Vorwürfe hätten ihn überrascht.

Webb sagte: „Ich beobachte die Bewegung schon sehr lange. Ich habe niemals festgestellt, dass sie nach der Macht gegriffen oder Anzeichen gemacht hätte, das bestehende System verändern zu wollen. Von daher waren die jüngsten Ereignisse für uns alle eine Überraschung.“ Webb erklärte weiter, dass er mit „Schrecken“ erfahren habe, dass diese Bewegung und ihr Mentor jetzt mit dem Vorwurf des Terrors beschuldigt werden.

Besonders bei seinen Reisen im Südosten der Türkei habe er festgestellt, dass die Hizmet-Bewegung, die besonders im Bildungsbereich tätig ist, wenig mit Terror am Hut habe: „Wir alle sind der Überzeugung: Diejenigen, die sich dieser Bewegung verbunden fühlen, wahren die Distanz zum Terror.“

Die türkische Regierung hatte vergangene Woche eine Liste mit den meistgesuchten Männern der Türkei veröffentlicht. Darunter war auch der Name von Gülen, auf den ein Kopfgeld von vier Millionen Lira ausgesetzt ist. Der gesundheitlich angeschlagene Prediger lebt seit Jahren im US-amerikanischen Exil.