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Politik

Häftlingskleidung für mutmaßliche Putschisten: Auswärtiges Amt kritisiert Erdoğans Pläne

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Das Auswärtige Amt hat die Pläne des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur einheitlichen Bekleidung Terror-Verdächtiger vor Gericht scharf kritisiert. «Jedenfalls ist es schon ungewöhnlich, dass da jemand unser Land der Nazi-Methoden bezichtigt und dann Dinge tut, die jedenfalls für mich als einen Deutschen ungute Erinnerungen an ungute Zeiten in Deutschland wecken», sagte Ministeriumssprecher Martin Schäfer am Montag in Berlin.

Erdogan hatte am Wochenende erneut einheitliche Gerichtskleidung für alle des Terrorismus angeklagten Untersuchungshäftlinge angekündigt. Mutmaßliche Putschisten sollen künftig in braunen Overalls vor Gericht erscheinen, alle anderen Terrorverdächtigen sollen braune Hosen und Jacketts tragen. Bereits im Juli hatte Erdogan erstmals solche Uniformen ähnlich derer der Insassen im US-Gefangenenlager in Guantanamo gefordert. Auslöser war ein putschverdächtiger Untersuchungshäftling, der in einem T-Shirt mit der englischen Aufschrift «Hero» (dt. «Held») vor Gericht antrat.

In der Türkei sind nach dem gescheiterten Putschversuch vor gut einem Jahr mehrere Deutsche festgenommen worden, denen Terrorismus-Vorwürfe gemacht werden. Darunter sind der Journalist Deniz Yücel die Übersetzein Mesale Tolu Corlu und der Menschenrechtler Peter Steudtner. Schäfer beklagte, dass sich die Haftbedingungen Steudtners nach der Verlegung in ein Untersuchungsgefängnis außerhalb Istanbuls in der vergangenen Woche deutlich verschlechtert häten. «Das alles ist schrecklich und wächst sich tatsächlich aus auch zu einem humanitären Drama», sagte er.

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