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Gesellschaft

Haftbefehl und Xatar über deutsche Medien: „Muslime haben Angst vor Muslimen“

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Die selbst ernannten Gangsta-Rapper Haftbefehl und Xatar halten die Berichterstattung über die Terrormilizen des IS für problematisch. „Auch deutsche Medien machen den IS stark“, sagte Haftbefehl in einem Doppelinterview der „Zeit“ (Donnerstag).

Zeitungen und Fernsehen hätten das „Image von der unbesiegbaren Truppe“ mit aufgebaut, ergänzte der Rapper: „Warum sperrt YouTube die Videos des IS nicht, wie das bei unseren Videos passiert, wenn wir mal eine Graskeule zeigen?“

Der IS habe bei der Ästhetik seiner Videos von der Popkultur gelernt, um gezielt junge Menschen anzusprechen. Xatar betonte, er unterstütze seine Familie im Irak, die gegen den IS kämpfe, sowie Hilfsprojekte in der Region, die sich etwa um Waisenkinder kümmerten.

Beide Rapper kritisierten in dem Interview auch den Umgang deutscher Medien mit Muslimen: „Die Medien hetzen gegen Muslime, das ist auf jeden Fall so“, sagte Xatar: „Ich kann dir zehn Titelbilder von deutschen Magazinen zeigen, in denen der Islam als dunkle Macht und Gefahr mit Kalaschnikows und Sprengstoffgürteln dargestellt wird. Das beeinflusst die Leute hart“, so der Musiker weiter. „Ich kriege ja selber Angst! Es ist mittlerweile so weit gekommen, dass schon Muslime Angst vor Muslimen haben.“

Haftbefehl und Xatar gehören zu den bekanntesten Rappern in Deutschland. Die beiden rappen zusammen unter dem Namen Coup und bringen am 12.08.2016 ein Gemeinschaftsalbum heraus. Haftbefehl heißt eigentlich Aykut Ayhan und wurde 1985 in Offenbach geboren. Xatar wurde 1981 als Giwar Hajaybi in einem westiranischen Dorf geboren und wuchs in Bonn auf. Beide kamen schon in ihrer Jugend mit Drogen und Kriminalität in Kontakt, Xatar saß wegen eines Raubüberfalls mehrere Jahre im Gefängnis.