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Politik

Hängen die Pariser Morde mit den PKK-Verhandlungen zusammen?

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Am Donnerstagmorgen wurden im Kurdischen Institut in Paris drei Frauenleichen entdeckt. Die drei kurdischen Aktivistinnen wurden anscheinend hingerichtet. Über die genauen Hintergründe der Tat besteht jedoch noch Ungewissheit. (Foto: iha)

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„Die Indizien […] am Tatort legen die Vermutung nahe, dass es sich bei der Tat um eine Hinrichtung gehandelt habe, jedoch müssen wir im Zuge der Untersuchungen den genauen Tathergang noch klären“, sagte ein Sprecher der Polizei der Agence France-Presse Nachrichtenagentur (AFP).

Eine der getöteten Frauen war Berichten unter anderem der PKK-nahen Fırat-Nachrichtenagentur zufolge eine Repräsentantin des in Brüssel residierenden „Kurdischen Nationalkongresses“. Bei einer anderen Toten handelt es sich um Sakine Cansız (Foto), nach Angaben der „Föderation der kurdischen Vereine“ ein Gründungsmitglied der PKK. Die dritte Getötete war eine junge Aktivistin. Alle drei Frauen besaßen die türkische Staatsangehörigkeit.

Die Polizei gab bekannt, sie habe drei Patronenhülsen in einem Raum des Instituts im Zentrum von Paris sichergestellt. Der französische Innenminister Manuel Valls bezeichnete die Morde als „unerträglich”. Den Angaben der Fırat Nachrichtenagentur zufolge starben zwei der Frauen durch Kopfschüsse, die Dritte durch einen Schuss in den Bauch. Darüber hinaus bestehe der Verdacht, der Täter habe einen Schalldämpfer benutzt.

Möglicher Zusammenhang mit den Friedensverhandlungen zwischen PKK und Regierung

Die Toten waren um ca. zwei Uhr nachts in einem Raum des mit elektronischen Türschlössern gesicherten Gebäudes entdeckt worden. „Ein paar Kollegen sahen Blutspuren an der Tür. Als sie die Tür aufbrachen, sahen sie, dass die drei Frauen hingerichtet worden waren”, sagte der Vorsitzender der Föderation der französisch-kurdischen Verbände, Mehmet Ülker. Da das Gebäude mit elektronische Sicherheitsvorkehrungen ausgestatten ist, besteht die Vermutung, dass die Opfer dem Täter selbst die Tür öffneten.

Die Tat könnte mit den momentan laufenden Friedensverhandlungen der türkischen Regierung mit der Terrororganisation PKK zusammenhängen. Die Verhandlungen sind sowohl auf türkischer als auch kurdischer Seite nicht unumstritten.

Zübeyir Aydar, ein führender Vertreter des politischen Arms der PKK, machte am Donnerstag Kräfte im türkischen Staatsapparat für die Morde verantwortlich.

„Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Tat politisch motiviert war“, sagte Berivan Akyol, Mitarbeiterin des Kurdischen Instituts Paris.

Der Stellvertretender Vorsitzende der türkischen Regierungspartei AKP, Hüseyin Çelik, vertritt hingegen die Ansicht, dass die Morde „Hinrichtungen innerhalb der Gruppe” gewesen sein könnten, fügte jedoch hinzu, dass noch keine klaren Informationen über den Vorfall vorlägen.