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Kultur/Religion

Historische Begegnung in Istanbul

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Der Vorsitzende für Religionsangelegenheiten in der Türkei, Prof. Dr. Mehmet Görmez, stattete dem Ökumenischen Patriarchen von Istanbul einen Besuch ab. (Foto: iha)

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Historische Begegnung in Istanbul
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Es ist das erste Mal in der Geschichte der türkischen Republik, dass ein Vorsitzender für Religionsangelegenheiten den Patriarchen besucht. Görmez sagte, er habe das Gespräch mit Patriarch Bartholomäus I. für sehr aufschlussreich befunden.

In dem rund zweistündigen Gespräch ging es auch um die Wiedereröffnung der Theologischen Schule der orthodoxen Kirche, die seit 1972 geschlossen ist. Görmez bedauerte die damalige Schließung und gelobte Besserung: „In diesem Land sollte jede religiöse Gemeinschaft ihre Geistlichen ausbilden können, ohne auf andere Länder angewiesen zu sein.“ Der Patriarch schloss sich den Aussagen Görmez’ an und kritisierte, dass die Erdoğan-Regierung der Öffnung der Schule zustimme, jedoch noch keine konkreten Maßnahmen eingeleitet habe: „Wir sind bereit. Würde die Schule morgen öffnen, könnten wir morgen mit dem Unterricht beginnen“, fügte er hinzu. Weitere Themen des Treffens waren die Errichtung einer Moschee in Athen und die Situation der muslimischen Bevölkerung in West-Thrakien.

Görmez betonte, dass es falsch sei, in Bezug auf die christlich-muslimischen Beziehungen in Istanbul und Thrakien von Mehr- und Minderheiten zu sprechen. „Es gibt keinen Begriff, das unser Verhältnis angemessen wiedergibt. Wir leben hier schon so lange zusammen. Da kann man doch nicht von einer Mehr- oder Minderheit reden.“

Die Geistlichen tauschten im Anschluss an das Treffen symbolische Geschenke aus und waren sich einig, dass es nicht bei dem einmaligen Zusammenkommen bleiben soll. „Wir müssen und werden uns künftig öfter treffen“, versprach Bartholomäus I.

Übersetzt von Meryem Göktas