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Wirtschaft

Auch deutsche Unternehmen entdecken den Wert des Home Office

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In US-amerikanischen Softwarekonzernen ist ein hoher Anteil an Mitarbeitern, die von zu Hause aus tätig sind, schon lange üblich. Mittlerweile entdecken aber auch hier Unternehmen die großen Chancen dieser Organisationsform. (Foto: reuters)

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Ein Student beim "Homelearning" - reuters
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Bei der Einführung von Home Office handelt es sich noch um eine relativ neue Entwicklung. Besonders in den letzten vier bis fünf Jahren soll sich dieser Trend verstärkt haben. In einem Drittel der deutschen Unternehmen ist Home Office einer aktuellen Studie nach allerdings absolut angesagt.

Der Softwarekonzern Microsoft hatte kürzlich erklärt, dass künftig alle Mitarbeiter einen Anspruch auf einen Heimarbeitsplatz haben sollen und selbst bestimmen können, ob sie zu Hause oder an einem der Standorte arbeiten wollen. Während Yahoo-Chefin Marissa Mayer mit ihrer Ankündigung, das Home-Office abzuschaffen, für Furore gesorgt hat, gibt es bei Microsoft eine längere Tradition der Heimarbeit. Besonders in großen Firmen ist Telearbeit sehr populär: Auch in deutschen Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern arbeitet bereits jeder zweite Mitarbeiter von seinem Home-Office aus, die Bereitschaft zum weiteren Ausbau liegt bei 35 Prozent. Nur drei Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie ihren Home-Office-Einsatz in den kommenden Monaten reduzieren wollten. Vielmehr planen 19 Prozent der Personalleiter, bis Ende 2014 noch mehr freie Arbeitsplätze für Heimarbeiter zu schaffen, der Rest will zumindest am aktuellen Stand festhalten.

Das geht aus einer Befragung des Ifo-Instituts und des Personaldienstleisters Randstad hervor. Demnach haben 62 Prozent der Firmen, die auf Home Office setzen, ihr Angebot in den vergangenen Jahren drastisch ausgebaut.

Nicht jeder ist der geborene Socializer

Auch immer mehr Arbeitnehmer würden lieber von zu Hause arbeiten. Durchschnittlich 50 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer interessieren sich für Heimarbeit. Doch der Wunsch nach dem Home-Office ist stark lebensphasenbezogen. Frauen, vor allem junge Mütter, finden Home-Office-Modelle attraktiv, weil sie Familie und Beruf besser vereinbaren können. Außerdem ist das Home-Office attraktiv für Arbeitnehmer, die einen weiten Anfahrtsweg zum Arbeitsplatz haben.

Und manchmal ist der Wunsch nach Heimarbeit auch eine Reaktion auf moderne Formen von Büroarbeit. So fördern etwa Großraumbüros die Kommunikation, die aber bei konzentrierter Arbeit auch mal zu viel werden kann. Arbeitnehmer ziehen sich dann gerne nach Hause zurück, um in Ruhe arbeiten zu können.

Abgesehen davon macht es Home Office auch einfacher, beispielsweise Asperger- oder Autismus-Patienten in normale Arbeitsläufe zu integrieren, die ihrer speziellen gesundheitlichen Dispositionen  wegen bevorzugen, alleine zu arbeiten. Generell ist verstärkte Home-Office-Tätigkeit auch geeignet, potenzielle Konfliktfelder und destruktive informelle Strukturen am Arbeitsplatz zu unterbinden.

Besonders in den letzten vier bis fünf Jahren habe sich der Trend zum Home Office verstärkt. Das Home Office gilt allgemein als flexiblere und freiere Organisation von Arbeit. Arbeit und Privatleben sollen sich so besser vereinbaren lassen. Das Konzept lässt aber auch leicht die Grenzen zwischen beiden Sphären verschwimmen; zudem ist umstritten, wie effizient diese Arbeitsorganisation letzten Endes ist. Vor allem IT-Unternehmen zeigen sich von diesem Modell überzeugt.