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Gesellschaft

„Niemand soll hungern“: Türkischer Imbissverkäufer aus München findet Nachahmer

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Mehmet Küçük aus München hat offenbar eine Aktion unter Imbissverkäufern in Deutschland ins Rollen gebracht. Hüseyin Yusuf aus Bestwig reicht ebenfalls kostenloses Essen an Arme. Ausgenutzt wurde die Großzügigkeit bisher nicht. (Foto: Facebook)

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In Bestwig, einer Gemeinde in der Nähe von Meschede im Hochsauerlandkreis, hat Hüseyin Yusuf, der Inhaber eines Döner-Ladens, mit einer Aktion ganz Deutschland bewegt. Er postete am Sonntag auf Facebook eine Aufnahme eines Zettels, der in seinem Restaurant aushängt.

Auf diesem heißt es: Wer Hunger habe, könne im Restaurant auch einfach essen und später bezahlen. Wer Obdachlose oder Menschen kenne, die sich kein Essen leisten können, solle diese vorbeischicken, damit Yusuf ihm eine kostenlose Mahlzeit und ein Getränk reichen könne. Mehr als 30 000 Mal wurde das Bild auf Facebook geteilt.

Im Interview mit dem „Stern“ erklärt der Imbissverkäufer, er habe bereits vor einigen Jahren zu dem Zeitpunkt, da er den Döner-Imbiss übernommen habe, mit dem Gedanken gespielt, Essen an Bedürftige auszugeben. Ein Freund, der in einer Einrichtung arbeite, die Ein-Euro-Jobber betreut, und ihm von der Lage dieser Menschen berichtet hätte, habe ihn in seiner Idee bestärkt. Schließlich sei Yusuf im Internet auf die Aktion eines Döner-Ladens gestoßen, der eine ähnliche Aktion gestartet hatte (es könnte sich dabei um Mehmet Küçük vom Lazos Food & Drink Pavillon in München handeln; Anm. d. Red.) – und setzte seinen Gedanken in die Tat um.

Hüseyin Yusuf wünscht sich weitere Nachahmer

Das Echo im Netz war überwältigend – und bislang hat Hüseyin Yusuf mit der Aktion offenbar keine schlechten Erfahrungen gemacht. Weder habe es einen Ansturm von Bedürftigen aus der gesamten Region gegeben, noch hätten sich Schnorrer eingefunden, die bewusst das großzügige Angebot ausnutzen wollten.

„[…] Ich glaube, dass es eher mehr gute Menschen gibt als schlechte“, äußert sich Yusuf zuversichtlich. „Und falls wirklich zu viele Bedürftige kommen sollten, dann werde ich die Mahlzeiten beispielsweise auf zehn Gerichte pro Tag eingrenzen. Ich hoffe, das funktioniert.“

Kritische Kommentare auf Facebook, wonach die Aktion nachgemacht wäre, lassen Yusuf kalt: „Ich habe bei Facebook natürlich auch gelesen, dass meine Aktion eine Nachahmung wäre. Aber ganz ehrlich, wann war Nachahmung schöner? Ich hoffe, dass andere Menschen das auch machen. Dass jeder Frisör, jede Bäckerei, jede Cafeteria das auch einführt. Ich bin sehr glücklich.“