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Gesellschaft

Indien: Christen und Muslime werden zum Religionsübertritt gezwungen

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In Indien reißt die Serie von Übergriffen radikaler Hindus auf Christen nicht ab. Wie indische Medien am Donnerstag berichteten, stürmte die militante Hinduorganisation Bajrang Dal eine christliche Hochzeit in einer Kirche im Bundesstaat Madhya Pradesh. Auch die Polizei sei an der Aktion beteiligt gewesen, bei der das Brautpaar und der Pastor festgenommen worden seien.

Die Razzia sei damit begründet worden, dass der Pastor die Braut gegen ihren Willen zum Christentum bekehrt habe. Den Medienberichten zufolge waren jedoch sowohl der Bräutigam als auch die Braut bereits vor vier Jahren zum Christentum übergetreten. Sie hätten es aber versäumt, die Behörden über ihren Religionswechsel zu informieren, wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

Als weiterer Grund sei die Minderjährigkeit der Braut angegeben worden. Die junge Frau sei 17 Jahre alt. Sie wäre wenige Tage nach der Hochzeit 18 Jahre alt und damit volljährig geworden.

Seit der Machtübernahme von Premierminister Narendra Modi und seiner hindu-nationalistischen BJP vor zwei Jahren sind radikale Hinduorganisationen im Aufwind. Dazu zählen Bajrang Dal und ihre Dachorganisation „Nationaler Freiwilligenverband“ (RSS). Es gab bereits eine Reihe von erzwungenen Massenübertritten von Christen und auch Muslimen zum Hinduismus.

Die Verheiratung Minderjähriger ist in Indien seit 1929 verboten. Laut neuen Untersuchungen werden dort aber noch immer etwa 45 Prozent der Menschen gegen ihren Willen verheiratet, bevor sie das 18. Lebensjahr erreicht haben. (KNA/dtj)