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Politik

Türkische Inflation: Gefangen in der Lira-Abwärtsspirale

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Die Inflation in der Türkei legt weiter zu. Im Oktober stiegen die landesweiten Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,9 Prozent, teilte das Statistikamt am Mittwoch mit. Die Hintergründe.

Die Teuerung bereitet Anlegern seit längerem Kopfzerbrechen, weshalb sie die türkische Lira meiden. Die Landeswährung der Türkei ist in den vergangenen Monaten zu Dollar und Euro erheblich unter Druck geraten und jeweils auf Rekordtiefstände gefallen. Im Vormonat hatte die Inflationsrate 19,6 Prozent betragen.

Es gibt einen Zweifel unter den Experten, was die Zahlen des Statistikamts anbelangt. Unabhängige Institutionen wie die „Inflation Research Group“ (ENAG) hingegen stellte fest, dass die Inflationsrate auf 49,87 Prozent gestiegen ist. Das Statistikamt reichte eine Strafanzeige gegen die ENAG ein, die seit einem Jahr Inflationsdaten bekanntgibt.

Erdoğan wechselt Notenbank-Spitze aus

Verschärft wird die Situation durch den lockeren geldpolitischen Kurs der Zentralbank, die ihren Leitzins trotz der gestiegenen Inflation zuletzt zweimal verringert hat. Kritiker monieren, der Kurs werde maßgeblich durch Präsident Recep Tayyip Erdoğan beeinflusst, der als erklärter Gegner hoher Zinsen gilt. Wiederholt hat Erdoğan die Notenbankspitze ausgewechselt.

Lira-Krise: Erdoğans geldpolitisches Experiment

Das Missmanagement in der Türkei ist hausgemacht. DTJ-Online hatte bereits vor Monaten einen Weg aus der Krise gewiesen: Eine Erhöhung des Leitzinssatzes könnte die schwächelnde Wirtschaft des Landes stützen. Mehr zu den möglichen Wegen aus der Krise lesen Sie hier.

dpa/skr

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