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Politik

Barzani beschwert sich beim Großajatollah über al-Maliki

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In einem Schreiben an den einflussreichen schiitischen Geistlichen al-Sistani warnt Barzani offen vor dem irakischen Ministerpräsidenten Nouri al-Maliki. Ein Affront, der zeigt, wie gespalten das Land ist. (Foto: cihan)

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Die militärische Offensive verschiedener sunnitischer Gruppen und der chaotische Rückzug der irakischen Armee aus Teilen des Iraks offenbarte die Schwäche der irakischen Regierung und sorgt nun für weitere innenpolitische Spannungen im Zweistromland. Dabei gerät vor allem der irakische Ministerpräsident Nouri al-Maliki immer stärker unter Druck.

Wie der kurdische Nachrichtendienst Rudaw mitteilte, wendete sich der Präsident der kurdischen Autonomieregierung, Massoud Barzani, in einem Schreiben nun direkt an den einflussreichen schiitischen Geistlichen und Großajatollah Ali al-Sistani und warnte darin eindringlich vor al-Maliki. Der irakische Ministerpräsident sei „nicht derjenige, der im Irak im Namen der Schiiten“ spräche. Al-Maliki gehört selbst der schiitischen Mehrheit des Landes an und seiner Regierung wird vorgeworfen, sunnitische Iraker systematisch marginisalisiert zu haben.

Kurden misstrauen al-Maliki

Der Fraktionsvorsitzende der Partei Barzanis, der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK), Xesrew Goran, versicherte in Bezug auf das Schreiben Barzanis, dass „es zum Vorteil des Gesamt-Iraks und für die Brüderlichkeit zwischen Kurden, Schiiten und Arabern“ verfasst wurde.

Die Spannungen zwischen der kurdischen Regierung im Nordirak und der von Nouri al-Maliki angeführten irakischen Regierung in Bagdad nehmen seit der Übernahme der umstrittenen Erdöl-Stadt Kirkuk durch kurdische Sicherheitskräfte stetig zu. Nachdem Barzani bereits erklärt hatte, die Geduld der Kurden in Bezug auf ein lange versprochenes Referendum sei am Ende, ist das jetzige Schreiben ein weiterer Affront gegenüber Ministerpräsident al-Maliki.

Die Regierung in Bagdad musste auf einflussreiche schiitische Geistliche zurückgreifen, die tausende schiitische Freiwillige zu den Waffen gegen den Vormarsch der aufständischen Gruppen auf Bagdad riefen. Auch die irakischen Kurden nutzten ihrerseits die Schwäche der Zentralregierung, um vollendete Tatsachen im Norden des Landes zu schaffen.