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Wirtschaft

Irak boykottiert türkische Waren

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Der Irak boykottiert türkische Waren, der Iran reduziert Gaslieferungen, die gegenseitigen Sticheleien mit Russland setzen sich fort: Die Beziehungen der Türkei mit ihren Nachbarn könnten besser sein.

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Die Beziehungen der Türkei zu ihren Nachbarn verschlechtern sich rapide. Nun hat die irakische Zantralregierung angefangen, türkische Waren zu boykottieren. Nach einem Bericht des Online-Nachrichtenportals Rudaw hat die Stadtverwaltung von Bagdad die Einfuhr von türkischen Waren verboten. Auch sollen Geschäftsvereinbarungen mit türkischen Firmen gekündigt werden.

Laut dem irakischen Ökonom Abdurrahman Meshedani wird der Boykott jedoch nicht auf den gesamten irakischen Markt ausgeweitet werden können. Ferner würde der Irak nicht vollständig auf türkische Waren verzichten können. Doch es gibt auch andere Entwicklungen, die die Verschlechterung der Beziehungen der Türkei zeigen.

Iran reduziert Gaslieferung nach Türkei

So hat der Iran seit gestern die Lieferung von Gas in die Türkei um 50 bis 60 Prozent reduziert. Entsprechend liefert der Iran in die Türkei nur noch 15-20 Millionen Kubikmeter Gas statt die vertraglich vereinbarten 28 bis 30 Millionen täglich. Als Grund nannte der Iran wachsenden Eigenbedarf aufgrund der strengen winterlichen Bedingungen.

Die Wetterdienste sagen jedoch beispielsweise für Teheran für die nächsten zehn Tage Temperaturen von sechs bis neun Grad voraus. Die Türkei und der Iran hatten schon in der Vergangenheit öfter Streit ausgetragen wegen reduzierter Mengen. Ob die reduzierte Lieferung seitens des Iran mit der türkisch-russischen Krise zu tun hat, bleibt offen.

In der Türkei macht man sich bezüglich der Gasversorgung erheblich mehr Sorgen in Richtung Russland. Die Türkei bezieht fast 90 Millionen Kubikmeter Gas aus Russland. Die Hälfte des täglichen Eigenbedarfs wird von russischem Gas gedeckt. Mit der Hälfte des eingeführten Gases wiederum wird Strom erzeugt.

Keine Deeskalation bisher

Unterdessen sorgt der Ausfall von russischen Touristen in Antalya für schlechte Stimmung. Die russischen Touristen bevorzugen mehrheitlich Antalya. 2013 kamen in die Türkei 4,5 Millionen Touristen aus Russland, 2015 erreichte die Zahl bislang 3,5 Millionen. Die russischen Touristen geben im Vergleich zu Europäern mehr Geld aus. Während Touristen aus Europa durchschnittlich pro Kopf 790 Euro ausgeben, sind es bei den russischen Touristen 850 Euro. Das zeigen die Erhebungen der lokalen Hotel-, Freizeit- und Restaurantbetreiber.

In der Krise zeigt sich bisher keine Deeskalation. Als Antwort auf die russischen Sanktionen wurde in der südtürkischen Provinz Hatay ein russisches Fernsehteam von Rossiya-1 festgenommen und ausgewiesen. Ihnen wird vorgeworfen, die Arbeitsregeln in der Türkei verletzt zu haben. Vor einigen Tagen wurden in Samsun vier russiche Schiffe festgehalten und kontrolliert als Antwort auf Russland, das seinerseits türkische Schiffe unter Vorgabe der Kontrollen festhielt.