Connect with us

Wirtschaft

Irakische Regierung verzögert Verhandlungen – Mossul ohne Strom

Spread the love

Der türkische Energieversorger Karadeniz Holding die Stromlieferung nach Mossul ausgesetzt, nachdem die irakische Regierung einen Versorgungsvertrag nicht verlängert hat. Bagdad will anscheinend durch Stromausfälle Druck auf IS aufbauen. (Foto: rtr)

Published

on

Irak: Bagdad zögert offenbar Vertragsverhandlungen mit dem türkischen Energieversorger Karadeniz Holding hinaus, um die IS-Miliz unter Druck zu setzten.
Spread the love

Der türkische Energieversorger Karadeniz Holding die Stromlieferung in die nordirakischen Stadt Mossul ausgesetzt, nachdem die irakische Regierung einen entsprechenden Versorgungsvertrag nicht verlängert hat. Die Zeitung „Hürriyet“ berichtete am Donnerstag, der Versorgungsvertrag sei bereits vor zwei Wochen ausgelaufen. Die Verhandlungen über eine Verlängerung dauerten an.

Karadeniz Holding habe in der zweitgrößten Stadt des Iraks eine Million Menschen mit Strom beliefert. Aus der Stadt wurden Stromausfälle gemeldet. Die irakische Regierung unter Führung von Ministerpräsident Nouri al-Maliki verlor Anfang Juni die Kontrolle über die Millionenstadt, nachdem sich die irakische Armee angesichts einer Offensive verschiedener sunnitischer Gruppen fluchtartig aus der Region zurückgezogen hatte. Offenbar beabsichtigt die irakische Regierung durch den Schritt die Herrschaft der Organisation Islamischer Staat (IS), die zusammen mit anderen sunnitischen Aufständischen vor etwa einem Monat in der Stadt die Kontrolle an sich riss, zu untergraben.

Die Türkei hat keine Einwände gegen Fortsetzung der Stromversorgung

Das Unternehmen liefert seit 2003 Strom, der in der türkischen Provinz Şırnak erzeugt wird, in verschiedene Regionen des Iraks. Von der Unterbrechung der Stromversorgung sind vor allem Zivilisten und zivile Einrichtungen betroffen, die gerade im Sommer auf elektrische Geräte angewiesen sind. Nach offiziellen Angaben von 2008 lebten damals 1,8 Millionen Menschen in Mossul. Viele Einwohner sind vor den IS-Extremisten geflohen.

Die Zeitung berichtete unter Berufung auf das Energieministerium in Ankara, die türkische Regierung habe prinzipiell keine Einwände gegen die Versorgung von Haushalten in Mossul, auch wenn die Stadt unter IS-Kontrolle sei. Ähnlich verhielt sich die türkische Regierung bereits in Syrien, wo sie trotz der Spannungen zwischen der türkischen Regierung und dem Assad-Regime lange die Stromversorgung in das Nachbarland aufrechterhielt.

Die türkische Regierung ist in ihrem Handeln im Bezug auf IS außerdem von der Erstürmung des türkischen Konsulat in Mossul und der Geiselnahme von 49 türkischen Staatsbürger, darunter den türkischen Generalkonsul, beeinflusst. (dtj/dpa)