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Politik

Iran unterstützt Bagdad gegen ISIS

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Nachdem die Terrorgruppe ISIS im Irak mehrere Städte erobert hat und weiter auf Bagdad vorrückt, hat der Iran dem Nachbarland politischen Beistand zugesichert und Medienberichten zufolge Spezialeinheiten der Quds-Forces ins Krisengebiet entsandt. (Foto:rtr)

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Nachdem die Terrorgruppe ISIS im Irak mehrere Städte erobert hat, hat der Iran Berichten zufolge Spezialeinheiten der Quds-Forces ins Krisengebiet entsandt.
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Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat dem Nachbarland Irak die uneingeschränkte Solidarität im Kampf gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (kurz ISIS) zugesichert. Sowohl auf regionaler als auch internationaler Ebene werde der Iran alles im Kampf gegen die Terroristen im Irak unternehmen, sagte Ruhani dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki nach Angaben der Webseite des Präsidialamts vom Freitag.

Dementsprechend beauftragte er seinen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif , alle diplomatischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die Nachrichtenagentur Fars berichtete, Sarif habe bereits Kontakt mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon , der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und seinen Amtskollegen in der Türkei, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgenommen. Der iranische Chefdiplomat forderte demnach gemeinsame Maßnahmen gegen die Terrorgruppe Isis im Irak.

Medienberichte: Quds-Forces in den Irak entsandt

Informationen des „Wall Street Journal“ zufolge schickte die iranische Führung außerdem drei Bataillone einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden in den benachbarten Irak, um dort die zurückweichende irakische Armee zu unterstützen. Die amerikanische Nachrichtenseite „The Daily Caller“ berichtete ebenfalls von dem Einsatz iranischer Elite-Truppen und nannte die Stadt Tikrit nördlich von Bagdad als Einsatzgebiet. Die sog. Quds-Forces, die Ajatollah Ali Chamene’i direkt unterstellt ist und vom iranischen General Qassem Soleimani kommandiert wird, ist auf exterritoriale Operationen spezialisiert.

Eine offizielle Bestätigung, dass der Iran Truppen in den Irak entsandt hat, gab es jedoch zunächst nicht. Nach Auffassung Teherans sind die Erfolge der ISIS auch eine Konsequenz der westlichen Politik in der Syrien-Krise. Terroristen sei nicht nur Spielraum gegeben worden, man habe sie sogar ermutigt.

 Kämpfer der ISIS rückten bis in die Stadt Tikrit vor. Dort sollen sie nun auf Einheiten einer iranischen Eliteeinheit getroffen sein. (dpa)

Isis rückt weiter vor

Die Terrorgruppe Isis hat einem Medienbericht zufolge unterdessen eine weitere Stadt im Irak eingenommen. Wie der Nachrichtensender Al-Arabija am Freitag meldete, übernahmen die Kämpfer der ISIS die Stadt Dschalula, rund 125 Kilometer nordöstlich von Bagdad, in der auch viele Kurden leben. Örtliche Aufständische sollen auf der Seite der Extremisten gekämpft haben.

Zuvor hat es in der Region heftige Gefechte zwischen kurdischen Milizen und Isis-Kämpfern gegeben, wie das Nachrichtenportal „Sumaria News“ berichtete. Truppen der kurdischen Peschmerga – die bis vor wenigen Tagen nur in den Autonomiegebieten im Nordirak im Einsatz waren – seien in der Provinz aktiv, nachdem die irakische Armee sich zurückgezogen hat.

Die im Syrienkrieg stark gewordene Miliz ISIS hat zum Beginn der Woche die nördliche Millionenstadt Mossul eingenommen und ist seitdem auf dem Vormarsch in Richtung Bagdad. Schon im Januar hatten die Dschihadisten die Kontrolle in der westlichen Stadt Falludscha übernommen. In der Provinz Anbar lieferten sich irakische Regierungstruppen örtlichen Medien zufolge auch am Freitag wieder Kämpfe mit den Extremisten. (dtj/dpa)