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Politik

Schlagabtausch zwischen Erdoğan und New York Times

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Ein Artikel der New York Times vom 16. September über die Aktivitäten der Terrormiliz IS in der Türkei hat für Verstimmungen zwischen dem US-Medium und dem Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan geführt.

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Zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und der New York Times nehmen die Spannungen nicht ab. Grund ist ein Artikel der US-Zeitung vom 16. September über die Aktivitäten der Terrormiliz IS in der Türkei. Zu dem Artikel hatte die Zeitung ein Foto veröffentlicht, auf dem der türkische Staatschef zu sehen war, wie er eine Moschee verlässt.

„Gestern hat eine Zeitung ein Foto veröffentlicht, wie wir aus einer Moschee verließen und uns mit der Unterstützung von Terrorismus beschuldigt. Um es einfach auszudrücken, das ist eine Frechheit“, kommentierte Erdoğan die Berichterstattung der NYT.

Schon einen Tag, nachdem der Artikel veröffentlicht wurde, bezog die Zeitung Stellung zu dem Schlagabtausch. In der Stellungnahme hieß es, die Zeitung habe in ihrem Bericht niemals behauptet, dass die Türkei hinnehme, dass die ISIS in der Türkei Mitglieder anwirbt. Darüber hinaus räumte das Blatt ein, dass das Foto ein Fehler war.

In der Stellungnahme kritisiert Chefredakteur Dean Baquet, dass trotz der Richtigstellung Regierungskreise und Medien seine Zeitung weiterhin auf koordinierte Weise heftig angreifen. Man versuche, die Zeitung und die Autorin als Lügner hinzustellen. Zudem soll die Journalisten bedroht worden sein. Er erwarte, dass die türkischen Behörden die Sicherheit der NYT-Mitarbeiter gewährleisten. Die türkische Regierung könne bei Unstimmigkeiten direkt mit ihm in Kontakt treten.

Die Türkei ist Anrainer der von der Terrormiliz kontrollierten Gebiete in Syrien und Irak. Ein großangelegter internationaler Militäreinsatz gegen die IS könnte für die Türkei verheerende Folgen haben, fürchtet die türkische Regierung. Schon jetzt gibt es offiziellen Angaben zufolge über 1,2 Millionen Flüchtlinge aus Syrien. Eine Operation könnte zu weiteren Millionen Flüchtlingen führen. Ein Grund, warum die Türkei einer Operation eher skeptisch gegenüberstand, waren die türkischen Geiseln, die sich seit dem 11. Juni in der Hand des IS befanden. Diese sind seit dem heutigen Samstag frei.