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Türkei rechnet mit Flüchtlingsansturm – 16 kurdische Dörfer erobert

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Bei einem internationalen Militäreinsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befürchtet die Türkei einem Medienbericht zufolge einen riesigen Ansturm von Flüchtlingen. Bis zu vier Millionen Flüchtlinge könnten sich auf den Weg in Richtung Türkei machen, schrieb die regierungsnahe Zeitung „Yeni Şafak“ am Donnerstag unter Berufung auf einen Bericht des Generalstabs. Der Bericht sei am Mittwoch auf einem Sicherheitstreffen in Ankara unter dem Vorsitz von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan diskutiert worden. Schon jetzt haben nach Regierungsangaben 1,2 Millionen syrische Bürgerkriegsflüchtlinge Zuflucht im Nachbarland Türkei gesucht.

Der Generalstabschef habe außerdem Pläne für eine Pufferzone an der Grenze zu Syrien und zum Irak vorgestellt, berichtete die Zeitung. Diese solle unter dem Schutz der Nato entstehen, schrieb das Blatt, ohne weitere Details zu nennen. Erdoğan hatte Medienberichten zufolge bereits zu Wochenbeginn gesagt, die türkischen Streitkräfte arbeiteten an Plänen für eine Pufferzone. Im Kampf gegen IS hat die Türkei bisher nur humanitäre Hilfe zugesagt. Sie verweist darauf, dass die Extremisten seit Juni insgesamt 49 türkische Geiseln im Nordirak festhalten. Die Türkei ist der einzige Nato-Staat, an dessen Grenzen die Terrormiliz aktiv ist.

IS erobert in Nordsyrien 16 kurdische Dörfer

Unterdessen hat IS im Norden Syriens 16 mehrheitlich von Kurden bewohnte Dörfer eingenommen. Die Orte liegen in der Nähe der Stadt Ain al-Arab an der Grenze zur Türkei, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag berichtete.

Sie gehören zu einer Enklave, die unter Kontrolle kurdischer Bürgerwehren steht. Die sunnitischen Extremisten versuchen seit Monaten, das Gebiet einzunehmen.

Die Terrormiliz habe in den vergangenen 24 Stunden heftige Angriffe auf die Region begonnen, erklärten die syrischen Menschenrechtler. Dabei hätten die Dschihadisten Panzer und Artillerie eingesetzt. Zahlreiche Menschen seien auf beiden Seiten ums Leben gekommen, darunter auch Zivilsten.

Aus Angst vor IS-Massakern seien viele Einwohner in benachbarte Gebiete geflohen, hieß es weiter. Die Extremisten gehen in den von ihnen eroberten Gebieten rücksichtslos gegen Gegner und Andersgläubige vor. (dpa/dtj)