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Politik

ISIS in Istanbul? Video über Veranstaltung sorgt für Aufsehen

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Ein Video auf einer djihadistischen Webseite sorgt für Aufregung: In Istanbul sollen ISIS-Angehörige eine Feier zum Ramadanfest abgehalten haben. Dem Bildmaterial nach hätten demnach mehrere Hundert Menschen daran teilgenommen. (Foto: reuters)

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Ein Video auf einer djihadistischen Webseite sorgt für Aufregung: In Istanbul sollen ISIS-Angehörige eine Feier zum Ramadanfest abgehalten haben. Dem Bildmaterial nach hätten demnach mehrere Hundert Menschen daran teilgenommen. Auf dem Bild ist ein Kämpfer des IS in Syrien zu sehen.
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Ein Video, das eine Gruppe mutmaßlicher Djihadisten zeigt, die sich in einem ländlichen Teil Istanbuls zum gemeinsamen Gebet versammeln, hat in der gesamten Türkei Besorgnis hervorgerufen. Der Parlamentsabgeordnete der oppositionellen Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei; CHP), Sezgin Tanrıkulu (Diyarbakır), hat daraufhin eine parlamentarische Anfrage eingebracht, mittels welcher er in Erfahrung bringen will, ob die Versammlung mit Duldung durch die örtlichen Polizei- und Gendarmeriebehörden durchgeführt worden wäre.

„Treffen die Behauptungen zu, dass es sich bei der Gruppe um eine türkische Zelle des IS (Islamischer Staat) – ehemals ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) – handelt und diese eine Platz zum Lagern oder andere Grundstücke in Istanbul zur Verfügung gestellt bekommen haben? Wer ist diese Gruppe? Wie ist sie zusammengesetzt?“, fragte Tanrıkulu in der am Mittwoch eingebrachten Anfrage an Innenminister Efkan Ala.

Hat IS sogar Waffenübungen in Istanbul abgehalten?

Tanrıkulu fragte auch nach der Lage des Lagers, in dem sich die Zusammenkunft zugetragen hatte und sprach Gerüchte an, wonach die türkische Brigade des IS dort am 28. Juli eine Feier zum Ramadanfest veranstaltet hätte, an der, den Bildern nach zu schließen, hunderte Menschen teilnahmen.

Das Video wurde von den Betreibern einer augenscheinlich der terroristischen IS nahestehenden Gruppe ins Netz gestellt. Diese versammelte sich der Seite zufolge an jenem Tag zum Gebet und zur Feier des Ramadanfestes. Allerdings gibt es Berichte darüber, dass der IS in jenen Gebieten des Irak, in dem die Gruppe die Kontrolle hat, das Feiern des Ramadanfestes verboten hat.

Tanrıkulu wollte zudem wissen, ob die Gruppe an jenem Tag den „Djihad“ ausgerufen habe oder ob das Gelände auch zum Zwecke der Abhaltung von Waffenübungen genutzt worden wäre.

Die Anfrage enthält dazu noch eine Reihe weiterer Fragen: „Hat die Organisation um Erlaubnis zur Abhaltung einer Feiertagsveranstaltung angesucht? Welche Behörden haben der Gruppe diese offiziell genehmigt? Warum hat man diese Gruppe nicht auf die stattfindenden Eid-Gebete in den Moscheen verwiesen? Wo waren die lokalen Polizei- und Gendarmeriebehörden, stimmt es, dass sie zum Stillhalten aufgefordert waren, als die Gruppe den Djihad für Istanbul ausrief? Wenn ja, wer hat die Weisungen erteilt?“

Frage nach der Verbindung zwischen IS und der türkischen Regierung

Die Extremisten hatten am 10. Juni das türkische Generalkonsulat in Mossul gestürmt und hält seither 49 türkische Staatsangehörige, darunter auch den türkischen Generalkonsul Öztürk Yılmaz, als Geiseln. Sie begann als Splittergruppe von Al-Qaida und ist mittlerweile zu einer der stärksten Gruppen im syrischen Bürgerkrieg aufgestiegen. Zwischen dem IS und dem Ableger der al-Qaida in Syrien, der sog. al-Nusra-Front, herrscht seit Januar Krieg.

Bereits Anfang Juli hatte der Abgeordnete Tanrıkulu eine Petition im Parlament gestartet, um mittels einer Anfrage im Parlament klären zu lassen, ob es geheime Verbindungen oder verdeckte Unterstützungshandlungen seitens der türkischen Regierung mit Blick auf die Terroristen gäbe.

„Solange die Regierung angesichts der Vorwürfe hinsichtlich einer Verbindung der Türkei zur ISIS schweigt“, so der Abgeordnete, „muss die Bevölkerung den Eindruck gewinnen, dass, wo Rauch sei, auch Feuer sei.“ Vorwürfe, wonach die ISIS militärisches Training und logistische Unterstützung erhalten habe – inklusive Waffen – und im Gegenzug an die Türkei Öl verkauft hätte, müssten vom Parlament untersucht werden.