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Panorama

Terror in den Nachbarstaaten der Türkei: Diyanet organisiert islamische Konferenz

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Die Religionsbehörde der Türkei lädt Muslime aus mehreren Ländern zu einer Konferenz gegen den Extremismus der Isis nach Istanbul ein. (Foto: dha)

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Mehmet Görmez
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Die Türkei hat islamische Gelehrte und Vertreter islamischer Institutionen aus dem Nahen Osten zu einer Konferenz über die religiösen Aspekte der Konflikte in den Nachbarländern Irak und Syrien eingeladen.

Das Treffen solle am 17. Juli in Istanbul stattfinden, kündigte der Leiter des staatlichen Amtes für religiöse Angelegenheiten, Mehmet Görmez (Foto), am Montag dem türkischen Kanal des arabischen TV-Senders Al Dschasira an. Wegen der Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten hatte das Amt erst kürzlich vor einer drohenden Spaltung der islamischen Welt gewarnt.

Insbesondere das Vordringen der radikal-sunnitischen Gruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (Isis) im Irak hatten in der Türkei für Beunruhigung gesorgt. Isis hat in Teilen Iraks und Syriens ein Kalifat ausgerufen und Muslime in aller Welt aufgerufen, sich den Weisungen der Gruppe zu unterwerfen. Gleichzeitig begann Isis in seinem Machtbereich mit der Zerstörung schiitischer und christlicher Heiligtümer und Gotteshäuser.

Seit dem massiven Auftreten der Terrororganisation im Irak und einer Zunahme der Berichte über europäische „Djihad“-Touristen in Syrien und im Zweistromland mehren sich die Fragen, wie Isis zu dieser Bedeutung gelangen konnte. Am Wochenende wurde auf YouTube ein Video ausgestrahlt, das den selbst ernannten Kalifen al-Baghdadi bei einer Rede in der Großmoschee von Mossul zeigen soll. Die irakische Regierung geht dabei von einer Fälschung aus. Auch trägt der angebliche Kalif dort eine vermeintliche Luxusarmbanduhr, deren Echtheit und Fabrikat nicht erkennbar sei.

Fatwas und Djihad als politische Waffen

Görmez sagte, die Lage erinnere ihn an die europäischen Religionskriege der vergangenen Jahrhunderte; die Auseinandersetzungen hätten politische und ideologische Hintergründe. In den Auseinandersetzungen würden Aufrufe zum Heiligen Krieg sowie religiöse Rechtsgutachten (Fatwas) als Instrumente eingesetzt.

Der Leiter des Amtes für religiöse Angelegenheiten erinnerte an einen Mitte Juni von seiner Behörde veröffentlichten „Aufruf zur Besonnenheit an die islamische Welt“. Darin wurde betont, dass keine muslimische Gruppe das Recht habe, ihre eigene Auffassung als absolute Wahrheit zu betrachten und Anhänger anderer Konfessionen zum Tode zu verurteilen. „Frieden, Mäßigung und Respekt» seien auch die Ziele der Konferenz von Istanbul, sagte er.

Nach seinen Angaben wurden Abgesandte aus dem Irak, aus Syrien, dem Libanon, Jemen, Saudi-Arabien und den Golf-Staaten eingeladen. Laut Al Dschasira soll die Konferenz drei Tage dauern. (KNA/dtj)