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ISIS in der Türkei: 16 Terroristen inhaftiert

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Der Türkei wird immer wieder vorgeworfen, den IS direkt und indirekt zu unterstützen. Der türkische Justizminister Bozdağ äußerte sich nun zur Strafverfolgung von IS-Mitgliedern in der Türkei: Die IS-Attentäter des Anschlages in Niğde stehen vor Gericht. (Foto: rtr)

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Im März 2014 erschießen drei mutmaßliche IS-Terroristen in der türkischen Provinz Niğde drei Personen. Drei Pflichtverteidiger, die Angeklagten verteidigen sollten, haben nun aus Protest gegen die grausame Tat ihr Mandat niederlegt.
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Bei der Debatte darüber, ob die Türkei die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in der Vergangenheit direkt oder indirekt unterstützt hat, äußern mehrere Journalisten und politische Aktivisten immer wieder schwere Vorwürfe gegen die AKP-Regierung. Die Liste der Anschuldigungen gegen die türkische Regierung ist lang: Tolerierung von IS-Rekrutierungs- und Schmugglernetzwerken in der Türkei, Behandlung von verwundeten IS-Kämpfern in türkischen Krankenhäusern, direkter Schützenhilfe auf syrischem Staatsgebiet bis hin zu Waffenlieferungen durch den türkischen Geheimdienst Millî İstihbarat Teşkilâtı (MİT).

Die Washington Post interviewte im Sommer 2014 einen IS-Kommandeur in der Türkei, der viele der Vorwürfe gegen die türkische Regierung in Bezug auf die Unterstützung des IS als wahr beschrieb. Die türkische Zeitung Hürriyet veröffentlichte außerdem einen Bericht, wonach der IS in mehreren türkische Großstädten über funktionierende Strukturen verfüge und dort massiv Mitglieder rekrutiere.

Doch bei der Debatte über eine mögliche Unterstützung des IS durch Ankara und die vermeintlichen Motive dahinter vergessen viele Kritiker, dass die Türkei bereits mehrmals Opfer von Terroranschlägen wurde – auch durch den IS. Die türkischen Sicherheitskräfte gingen – entgegen der weit verbreiteten Sichtweise – danach sehr wohl gegen IS-Strukturen in mehreren Städten vor.

Kampf gegen den IS-Terror in der Türkei

Der türkische Justizminister Bekir Bozdağ gab nun bekannt, dass derzeit 16 Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in der Türkei inhaftiert sind. Drei von ihnen soll der Prozess im Zusammenhang mit eine mutmaßlichen Verwicklung in einen tödlichen Anschlag am 20. März in der zentralanatolischen Provinz Niğde gemacht werden.

„Die ISIS-Mitglieder, die einen Anschlag in der Ortschaft Ulukışla in der Provinz Niğde verübt hatten, sind in der Türkei in Haft“, erklärte Bozdağ im Rahmen einer Budgetdebatte am 20. November, vor der parlamentarischen Planungs- und Budgetkommission, die den zentralen Haushaltsplan für 2015 vorbereiten soll: „Sie werden in Ankara im zweiten Hochsicherheitsgefängnis des Typs F festgehalten. Das Straferfahren ist anhängig.“ Die Zahl von 16 inhaftierten IS-Extremisten sei auf dem Stand vom 19. November, präzisierte Bozdağ auf Nachfrage von Parlamentariern.

An einer Straßensperre der türkischen Polizei und der Gendarmerie in der zentralanatolischen Provinz Niğde waren im März 2014 drei Personen getötet worden, nachdem die Insassen eines heranfahrenden Wagens das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffnet hatten. Ein türkischer Polizist und ein Soldat wurden bei dem Angriff erschossen. Bei dem dritten Opfer handelte es sich um den Fahrer des Fahrzeugs. Vier Beamte seien außerdem verletzt worden, zwei davon schwer. Bei den Attentätern handelt es sich um IS-Kämpfer, die zuvor aus Syrien in die Türkei eingereist waren.