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Panorama

Moscheebrände in Berlin und Bielefeld

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In Berlin und Bielefeld kam es in den beiden vorangegangenen Tagen zu mutmaßlichen Brandstiftungen in islamischen Einrichtungen. Kriminalpolizei und Staatsschutz ermitteln auch hinsichtlich möglicher rassistischer Motive. (Foto: dpa)

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Polizisten und Kriminaltechniker stehen am 12.08.2014 in Berlin vor einem Neubau einer Moschee an der Skalitzerstraße. Dort brannte nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr Baumaterial.
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Das Feuer am Anbau der Mevlana-Moschee an der Skalitzer Straße in Kreuzberg in der Nacht auf Dienstag ist mit hoher Wahrscheinlichkeit gelegt worden. Dies berichtet der Tagesspiegel. Nach Angaben der Polizei gebe es keine Hinweise auf einen technischen Defekt, der Staatsschutz ermittle.

Das Feuer hatte in einem noch nicht fertiggestellten Anbau der Mevlana-Moschee Baumaterialien erfasst, die auf Holzpaletten gelagert waren. „Die Flammen sprangen auch auf die Folie vor den Fenstern über und züngelten an der Fassade hoch“, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Aus angrenzenden Bezirken riefen besorgte Menschen an, die vom Schein der Flammen aufgeschreckt wurden. Nach etwa einer Stunde hatten 60 Feuerwehrleute den Brand gelöscht. Das Gebäude ist aufgrund der Rauchentwicklung stark verrußt. Verletzt wurde niemand.

Auch in Westfalen hat es im Gebetsraum eines türkischen Moscheevereins an der Detmolder Straße am Montagvormittag gebrannt. Die berichtet die Neue Westfälische.

Laut Polizeibericht bemerkte ein Gast des Vereins, der sich zufällig in der Nähe des Gebäudes aufhielt, einen Feuerschein durchs Fenster. Die Räume waren zu diesem Zeitpunkt nicht geöffnet und niemand befand sich im Inneren.

Der herbeigerufene Vorsitzende alarmierte umgehend die Feuerwehr, gemeinsam konnten die beiden Männer die Flammen mit eigenen Mitteln weitestgehend eindämmen. Durch die Feuerwehr waren nur noch geringe Nachlöschtätigkeiten erforderlich. Auch hier ist davon auszugehen, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde.

In Bielefeld auch Vertuschungstat denkbar

Es sollen zwei Koran-Bücher angezündet und weitere Heilige Schriften, die sich an Ort und Stelle befanden, im Gebetsraum auf den Boden geschleudert worden sein. Die Flammen eines brennenden Korans griffen laut Polizeisprecherin Sonja Rehmert auf einen Teppich und eine Wandverkleidung über. Es entstand geringer Gebäudeschaden. Personen wurden bei dem Brand nicht verletzt.

Ein islamfeindliches Motiv könne jedoch nach Polizeiangaben noch nicht als gesichert angesehen werden, da der oder die Täter nach ersten Ermittlungen der Kripo in das Gebäude eingebrochen seien, eine nicht ohne weiteres erkennbare Spendenkasse aufgebrochen und einen geringen Geldbetrag entwendet haben sollen. Es sei also auch möglich, dass der Einbrecher mit dem Brand von seiner Tat ablenken wollte.

Auch der Vorsitzende des Vereins, Mustafa Zorlu, geht nicht von einer politisch motivierten Tat aus, sondern eher davon, dass der Täter aus Wut über die geringen Geldbestände in der Kasse das Feuer gelegt habe.

Massive Zunahme islamfeindlicher Übergriffe

Die Zahl der Übergriffe auf Moscheen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Dies ging aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag vom Juni 2014 hervor. Demnach wurden zwischen 2001 und 2011 im Schnitt 22 Übergriffe pro Jahr gezählt, 2012 und 2013 stieg die Zahl auf 35 beziehungsweise 36 im Jahr. Von Anfang 2012 bis März 2014 wurden 78 Attacken registriert, davon 13 in Niedersachsen. (dpa/dtj)