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Gesellschaft

„Islamischer“ Lindt-Adventskalender: Kunden wollen Heiligabend nicht in die Moschee

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Mit einem orientalischen Adventskalender geriet der Schokoladenhersteller Lindt in einen Shitstorm. Dass es den Kalender allerdings bereits seit über zehn Jahren im Sortiment gibt, scheint den „treuen Kunden“ noch nicht aufgefallen zu sein.

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In einer aufgeheizten Atmosphäre, in der vermehrt terroristische Anschläge in Europa verübt werden, immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen und eine angebliche Islamisierung des Abendlandes befürchtet wird, mag manch einem Pegida- oder AfD- affinen Bürger ein weihnachtlicher Adventskalender mit einer „Moschee“ als Motiv den Atem rauben.

In den sozialen Medien herrscht derzeit eine große Aufregung über den so genannten „islamischen“ Adventskalender des Schweizer Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli. Das witzige an dem ganzen aber ist: den Adventskalender gibt es schon seit über zehn Jahren im Sortiment. Außerdem handelt es sich bei dem Motiv nicht um eine Moschee, es sollen laut Lindt & Sprüngli die „Architektur und Kultur wie diese in der orientalischen Welt zu Christi Geburt gewesen sein könnte“ dargestellt werden.

Der Auslöser für die Aufregung sei ein von pi-news am Mittwoch veröffentlichter Artikel, wie die Lindt-Pressestelle gegenüber DTJ erklärte. In diesem Artikel wird Lindt & Sprüngli vorgeworfen, sich der Islamisierung mi ihrem „Orientalischen Adventskalender 1001 Nacht“ zu fügen. Unter anderem heißt es dort: „Und am Heiligabend gelangen die Kleinen dann nicht in die Kirche oder zur Krippe des Jesuskindes – nein, da wird das Tor zur Moschee weit geöffnet. Danke, Lindt!“

Lindt reagiert auf Kritik

Zahlreiche Kunden riefen zum Boykott von Lindt auf mit Vorwürfen, dass der Kalender unangemessen sei. Was unter den Kunden für besondere Bestürzung sorgt, ist, dass das 24. Türchen in eine Moschee führt. Ein Facebook-Nutzer schreibt z.B.: „ […] naja Hauptsache politisch korrekt gehen wir am 24ten beim Türchen öffnen in DIE MOSCHE …

Jedem einzelnen Kunden, der sich auf der Facebook-Seite über den Kalender beschwert, wird vom Admin folgende Antwort gegeben:

Lieber … ,

Lindt & Sprüngli möchte immer Freude bereiten und dies nicht nur mit bester Qualitätsschokolade und raffinierten Rezepturen, sondern auch mit einer ansprechenden Verpackung. Es liegt uns fern, mit unseren Produkten die Gefühle unserer Konsumentinnen und Konsumenten zu verletzen und es tut uns sehr leid, wenn dies der Fall war.

Respekt und Toleranz, unabhängig von Geschlecht, Religion, politischer Auffassung und sonstigen Überzeugungen dienen bei Lindt & Sprüngli als Basis jeden Handelns. Selbstverständlich respektieren wir daher auch den kulturellen Hintergrund des Weihnachtsfestes. Der Adventskalender 1001 Nacht ist seit über 10 Jahren ein Lindt Klassiker an Weihnachten. Die Verpackung stellt eine Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände dar. Dazu gehört auch Architektur und Kultur wie diese in der orientalischen Welt zu Christi Geburt gewesen sein könnte.

Liebe Grüße

Dein Lindt Team“

Allerdings sind die Meinungen unter den Usern gespalten. Ein Teil findet großen Gefallen an dem Motiv. Ein Facebook-Nutzer schreibt: „Der Kalender ist wirklich wunderschön und äußerst geschmackvoll. Wenn ich noch einen finden sollte, werde ich ihn kaufen.“

Aufgrund der angespannten politischen Lage in Deutschland sei die Firma zwischen die Fronten geraten, obwohl der Adventskalender seit Jahren angeboten wird. Aus dem Sortiment werden sie ihn erst einmal nicht nehmen, so die Pressestelle weiter.

Auch wenn die Idee einer Moschee auf einem Adventskalender ganz nett ist, brauchen sich die „besorgten Bürger“ keine Sorgen machen, dass ihre Feste jetzt auch noch islamisiert werden – denn Muslime feiern doch gar kein Weihnachten.