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Gesellschaft

Islamisches Opferfest: Krieg und Verfolgung überschatten Fest

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Islamisches Opferfest: Krieg und Verfolgung überschatten Fest

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Festtagsstimmung in Saudi-Arabien, Krieg in Syrien, Monsun in Pakistan. Das islamisch Opferfest hat begonnen – für viele unter schwierigen Bedingungen.

Während das Opferfest Eid al-Adha für Feierstimmung bei Muslimen sorgte, werden die viertägigen Feiertage in Syrien vom Bürgerkrieg und der Not der Menschen, das Massaker und die Verfolgung von Rohingya Muslimen in Myanmar, und den hunderten Kindern in türkischen Gefängnissen überschattet. Auch in Afghanistan und Pakistan ist die Situation schwierig.

In der nordsyrischen IS-Hochburg Al-Rakka sei die Lage für die Zivilisten katastrophal, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dort geht die Offensive einer von Kurden angeführten Koalition weiter. IS-Kämpfer hätten Verletzte in Al-Rakka ohne Hilfe auf der Straße zurückgelassen. In den noch vom IS gehaltenen Viertel sind nach UN-Schätzungen rund 20 000 Menschen eingeschlossen. Sie leiden unter einem massiven Mangel an Lebensmittel.

Verbessert hat sich hingegen die Lage in der von der Regierung gehaltenen Hauptstadt Damaskus, wo es zuletzt ruhig war.

In Afghanistan sicherte die Regierung vor dem Opferfest die Innenstädte gegen Angriffe von radikalislamischen Taliban oder Terrormiliz IS. Zusätzliche Sicherheitsposten seien eingerichtet worden und in den Straßen seien Geheimdienst- und Polizeipatrouillen unterwegs, sagten Polizeisprecher. Angehörige der schiitischen Minderheit im Land hatten besonders für die Feiertagsgebete mehr Schutz gefordert. Allein im August hatten IS-Kämpfer zwei schiitische Moscheen in Afghanistan angegriffen und rund 60 Menschen beim Gebet getötet.

Myanmar: Rohingya Muslime müssen fliehen

In Pakistan wurden die Vorbereitungen für das Fest in einigen Landesteilen durch die schwersten Monsunregenfällen seit Jahren gestört. Allein in der 14-Millionen-Metropole Karachi starben über Nacht mindestens 15 Menschen, sagte Bürgermeister Wasim Akhtar am Freitag. Damit sind innerhalb weniger Tage allein in Karachi 27 Menschen in den Fluten gestorben. Aber auch Hunderte Opfertiere ertranken. Familien kauften Ziegen, Schafe oder Kühe für die rituelle Schlachtung oft schon Wochen vor dem Eid-Fest und banden sie dann an Garagentoren oder in Vorgärten an.

In Myanmar werden Rohingya Muslime verfolgt und ermordet. Auch während der Versuche zu fliehen, mussten viele Menschen sterben. In der Türkei hingegen herrscht seit dem Putschversuch 2016 Ausnahmezustand. Insgesamt befinden sich derzeit über 80.000 Menschen in türkischen Gefängnissen. Darunter sind viele Kinder und Babys, die auch den Festtag nicht mitmachen können. 

Das Fest während der Wallfahrt nach Mekka (Hadsch) erinnert an die Bereitschaft Abrahams, einen seiner Söhne zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Abraham wird als Glaubensvater der drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam verehrt.

Der Termin richtet sich nach dem islamischen Mondkalender und kann jedes Jahr variieren. Beliebtes Opfertier für die rituelle Schlachtung (Schächten) ist das Schaf. Ein Teil des Fleisches wird an Bedürftige verteilt. In der Türkei dürfen die Tiere nur durch ausgebildete Metzger geschlachtet werden. In ländlichen Gebieten kommt es dennoch immer wieder vor, dass Familien das Tier selbst schlachten.

dpa/dtj

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