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DTJ-Blog

Was tun gegen Islamophobie und Terrorismus?

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Terror verfolgt den Zweck, Hass zu schüren und Angst zu verbreiten. Nicht nur die jüngsten Ereignisse bestätigen das, sondern auch ein Rückblick in die Geschichte zeigt, dass das nicht anders war. Der Grund? Es gibt viele.

Jeder hat seinen eigenen Grund. Der eine nimmt die Religion als Vorwand, um Terror auszuüben, der andere Expansionspolitik. Doch was bringt das uns? Wie lange müssen wir noch RE-agieren? Statt A-gieren? Reichen denn die missglückten Reaktionen der letzten hundert Jahre nicht? Wie viele Menschen müssen noch sterben, bis endlich alle verstehen, dass auch auf die Art und Weise, wie wie stets darauf reagieren, nur Hass geschürt wird bzw. Angst verbreitet wird?

Der Koran erklärt die wahren (!) Gläubigen als Menschen, die auf Provokationen oder selbst Unterdrückung mit Frieden agieren: „Die (wahren) Diener des Erbarmers sind jene, die auf der Erde in Bescheidenheit gehen, und wenn sie von Unwissenden belästigt werden, mit Worten des Friedens agieren.“ (25/63)

Wird denn tatsächlich instinktiv gehandelt oder kognitiv nach dem Koran?

Eine Studie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf kommt nach einer umfassenden Befragung einer repräsentativen Anzahl an Menschen in Deutschland zu einem Fazit: „Jeder sollte sich mit den Schriften der Religionen auseinandersetzen – und nicht nur Ende Dezember mit der Weihnachtsgeschichte der Bibel.“ Nur so sei es möglich, Vorurteile abzubauen, einander kennenzulernen. Die Studie zeigt, dass selbst Praktiken, die in der Öffentlichkeit vonseiten der Muslimen abgelehnt oder kontrovers diskutiert werden, immer noch mit dem Islam in Verbindung gebracht werden. 60% der Fragen über den Islam seien falsch beantwortet worden.

Wie kann diesem vorgebeugt werden?

– Indem mehr Freundschaften mit Nicht-Muslimen geschlossen werden und andersherum.

– Indem nicht nur die nächsten Nachbarn, sondern auch die Übernächsten, ja sogar die Überübernächsten kontaktiert werden.

– Indem Feiertage gemeinsam gefeiert werden. Damit beide Feiertage ein Anlass zur Annäherung werden und nicht nur ein Anlass zum Ausruhen.

– Indem nicht mit DIE DA und DAS DA geredet wird, sondern mit WIR.

– Indem natürlich mehr interkultureller und interreligiöser Dialog geführt wird, mehr Projekte initiiert und diese auch finanziert werden.

– Indem an Schulen Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden. Sowohl für Muslime als auch für Nicht-Muslime. Sowohl für Schüler als auch für Rektoren und Lehrer. Es kann nicht sein, dass der Lehrer selbst christliche und jüdische Themen vermittelt und islamische Themen dem muslimischen Schüler überlässt.

– Indem der Kontakt zur Medienlandschaft gesucht wird; Redakteure, Journalisten über islamische Themen aufgeklärt werden. Es kann nicht sein, dass ein Journalist nicht einmal weiß, dass die Muslime fünf Mal am Tag beten. Durch diese Unwissenheit über den Islam entstehen nun mal einseitige Berichterstattungen, die zu Wahrnehmungen führen, die Muslimen nur negative Verhaltensweisen zuschreiben.

– Indem die Moscheegemeinden Jugendliche sensibilisieren und ihnen beibringen, nicht nur mit Reaktionen zu arbeiten, sondern mit Aktionen, indem gemeinsam zum Beispiel überlegt wird, wie ein gesellschaftliches Problem gelöst werden kann. Müll aufräumen nach Silvester-Abend ist da weniger hilfreich, wobei ich das natürlich auch begrüße. Und noch vieles mehr.

– Indem zu Satirikern der Kontakt gesucht wird, sie aufgeklärt werden, ja ein Dialog geführt wird, dass die Blasphemie vonseiten der Muslime unakzeptabel ist. Wenn wir so vorgehen, so denke ich, dass wir all diese Problemen mit der Zeit hinter uns haben werden.

Gemeinsam sollten wir dem Terrorismus den Fuß in den Weg stellen. Wir sollten zeigen, dass wir uns gegenüber dem Terrorismus nicht ergeben, dass er keinen Platz in unserer Gesellschaft hat und uns unser gemeinsames Zusammenleben nicht zur Hölle machen kann.

Wenn wir tatsächlich diesen Ideologien ein Hindernis sein wollen, dann sollten wir gemeinsam agieren, viel mehr gemeinsam arbeiten, Projekte starten, Jugendliche sensibilisieren und Bildungsprogramme organisieren. Auf diese Weise machen Muslime auch nichts anderes als dem Koran zu folgen, der die Muslime auffordert, mit Nicht-Muslimen in guten Dingen zu wetteifern (5/48), Gutes zu leisten und einander gegenseitig zu ermutigen (3:200).

Nicht falsch verstehen: Bisher wurde natürlich viel geleistet. Klar wurde viel Dialog geführt. Abstreiten möchte ich diese Bemühungen nicht. Aber dennoch: Ich sehe dies alles als unendliche individuelle Pflicht an, die sich auch aus dem islamischen Recht ableiten lässt. Eine Pflicht, die allen obliegt und nicht nur einer Gemeinschaft oder der Politik.

So wird die Zukunft nicht dem Hass gehören, sondern dem Frieden!