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Politik

Islamrat zur Koalitionsvereinbarung: Thematisierung von Islamfeindlichkeit wäre nötig

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Teilnehmer einer Kundgebung der Pegida in Dresden (Sachsen) halten am 08.12.2014 zum Abschluss der Kundgebung leuchtende Mobiltelefone in die Höhe
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Der Islamrat zeigt sich enttäuscht von der Koalitionsvereinbarung. Der Schwerpunkt werde zu stark auf Sicherheitsaspekte und Islamismus, aber zu wenig auf die Fortsetzung des Dialogs und auf Integration gelegt, erklärte der Vorsitzende Burhan Kesici am Donnerstag in Köln.

„In Zeiten von Pegida, dem Erstarken des Rechtsextremismus, täglichen verbalen und körperlichen Angriffen auf Muslime und ihre Einrichtungen wäre eine gesonderte Thematisierung der immer stärker werdenden Islamfeindlichkeit in unserem Lande mehr als nötig“, so der Islamrat-Chef.

Kein Wort über Schändungen von Gebetsstätten

Muslime seien täglich verbalen und körperlichen Angriffen ausgesetzt. Sie erlitten Diskriminierungen in Bildung und auf der Arbeit, fügte Kesici hinzu. „Die Stimmung gegenüber Muslimen und den Islam durchläuft derzeit eine Talfahrtphase. Ihre Gebetsstätte werden mittlerweile beinahe täglich geschändet.“ Dass Union und SPD diese Probleme nicht mal mit einem Satz in der Koalitionsvereinbarung erwähnten, sei besorgniserregend. 

Zuletzt warten nach der türkischen Militäroffensive in der syrischen Enklave Afrin mehrere Moscheen der DITIB und Milli Görüs in angegriffen worden. 

Der 1986 gegründete Islamrat gehört zu den vier größten muslimischen Verbänden in Deutschland. Er vertritt nach eigenen Angaben 37 Mitgliedsvereine mit geschätzten 40.000 bis 60.000 Mitgliedern.