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Politik

Israel bekommt Vertretung bei der Nato

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Für Israel ist es ein Schritt in Richtung Nato-Mitgliedschaft: ein offizieller Vertreter in Brüssel. Bislang hatten sich mehrere Staaten dagegen gewehrt. Etwa die Türkei.

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Die Nato stärkt ihre Verbindung zu Israel und wird einen offiziellen Vertreter des Staates anerkennen. Man werde einen entsprechenden Wunsch Israels akzeptieren, teilte ein Mitarbeiter der Nato am Mittwoch mit. Leiter der Vertretung werde der aktuelle Botschafter Israels in der EU, David Walzer, sein.

Der Vertreter werde ein ständiges Büro im Brüsseler Nato-Hauptquartier bekommen, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Die Entscheidung sei nach „längeren diplomatischen Bemühungen“ Israels gefallen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte sie „einen wichtigen Schritt, der Israels Sicherheit hilft“.

Israel ist zwar Partner, aber nicht Mitglied der internationalen Verteidigungsallianz. Der israelische Botschafter bei der EU war bisher auch als Repräsentant bei der Nato tätig, allerdings ohne offizielle Anerkennung der Mission.

Der Entscheidung ging die Aufhebung eines Vetos durch die Türkei voraus. Nach der gewaltsamen Stürmung der Hilfsflotille „Mavi Marmara“ im Mittelmeer im Jahr 2010 hatten sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern deutlich abgekühlt. Die Türkei zog gar ihren Botschafter aus Israel ab. Zudem legte sie ihr Veto gegen die Teilnahme Israels an Nato-Manövern ein. Zwei Jahre später hob sie es allerdings teilweise wieder auf – jetzt vollständig.

Auch andere Nato-Mitglieder hatten in der Vergangenheit eine engere Kooperation mit Israel abgelehnt. Sie hatten argumentiert, dies könne die Beziehungen zu muslimischen Staaten gefährden. Die Allianz aus 28 Staaten hat im Moment rund 40 Partnernationen.

Neben Israel sollen auch die Mitglieder des Mittelmeer-Dialog-Forums eine Vertretung bei der Nato bekommen. Das Mittelmeer-Dialog-Forum umfasst die Länder Jordanien, Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko und Mauretanien.