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Wirtschaft

Israel liefert elektronische Systeme für AWACS an die Türkei

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Nach langem Tauziehen um die Lieferung fehlender Elektronikteile für die türkischen AWACS-Systeme kann nun die Bestückung der Maschinen in Ankara beginnen. Die Verteidigung des türkischen Luftraumes wird dadurch wesentlich effizienter. (Foto: cihan)

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Trotz der seit dem blutigen Ende der Erstürmung der „Mavi-Marmara“-Flottille im Jahre 2010 angespannten Beziehungen zu Ankara hat Israel nun zugestimmt, elektronische Bauteile und Einbausysteme in die Türkei zu schicken, die dazu bestimmt sind, in Militärflugzeuge des Typs „Airborne Warning and Control System“ (AWACS) eingebaut zu werden, welche die Türkei vom NATO-Partner USA erworben hatte.

In den frühen 2000er-Jahren hatte sich die Türkei zum Erwerb dieser Maschinen entschlossen, um ihre Aufklärungskapazitäten zu stärken. Die Ausschreibung zur Installation der elektronischen Bauteile endete mit dem Zuschlag an Israel. In weiterer Folge wurden auch zwei der vereinbarten Systeme geliefert. Infolge der Spannung auf Grund der Ereignisse auf dem „Mavi-Marmara“-Schiff hatte Israel jedoch 2011 erklärt, die noch offene Lieferung zweier Systeme bis auf Weiteres nicht vornehmen zu wollen.

Mittlerweile hat Israel allerdings seine Meinung geändert und die noch fehlenden Teile geliefert. Die Systeme befinden sich bereits in einer Einrichtung der Turkish Aerospace Industries (TAI) in Ankara. Der Einbau der Teile in die AWACS-Maschinen wird im Laufe der kommenden Wochen fertiggestellt.

Der anhaltende Syrienkonflikt hat die Türkei vor zusätzliche Herausforderungen im Bereich der nationalen Sicherheit gestellt, insbesondere seit dem Abschuss einer türkischen Maschine durch die syrische Luftwaffe im Mai 2012. Auch Spannungen mit Israel und dem griechischen Teil Zyperns über Gasbohrungen in der Region hatten die Türkei zu Überlegungen veranlasst, sein Frühwarnsystem bezüglich der vielfältigen Herausforderungen durch die zahlreichen Krisen in der Region auszubauen.

Auch mehrere türkische Verteidigungsunternehmen in Projekt eingebunden

Die AWACS-Systeme erlauben es Militärflugzeugen, sich selbst während eines Fluges vor fremden elektronischen Angriffen auf ihre Kontrollsysteme zu schützen. Die israelische Firma IAI-Elta war mit dem Bau der elektronischen Unterstützungssysteme für alle vier Flugzeuge beauftragt, die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 25 Millionen US-$.

Eine verlässliche Quelle aus dem türkischen Verteidigungsministerium vertraute „Today’s Zaman“ an, dass der Boeing-Konzern, der die Flugzeuge baut, die Teil der Systeme sind, sich in die stockenden Verhandlungen über die Lieferung der restlichen Bauteile eingeschaltet hätte. „Boeing hat Israel darauf aufmerksam gemacht, dass die Weigerung, die restlichen Teile zu liefern, den Geschäftsinteressen des Konzerns aus Chicago schade“, so der langjährige Mitarbeiter des Ministeriums.

Durch die AWACS-Systeme wird erwartet, dass die Türkei in der Lage sein wird, die Herrschaft über ihren eigenen Luftraum massiv auszubauen. Die dazugehörigen Radargeräte wurden von der Northrop Grumman Gruppe gebaut, ebenfalls aus den USA. Israel wird das vierte Flugzeug liefern.

Derzeit stehen drei vollständig ausgestattete Maschinen in den Hallen der Turkish Aerospace Industries (TAI). Mehrere türkische Verteidigungsunternehmen, darunter TAI, HAVELSAN, ASELSAN, MİKES, HAVELSAN TEKNOLOJİ RADAR, KALE KALIP, SELEX und Turkish Airlines (THY), haben im Rahmen des Projekts Einstandsverpflichtungen.