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Politik

Israel protestiert gegen Lösung im Atomstreit mit Iran

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Nach Jahrelangen Verhandlungen ist es so weit: Die Uno-Vetomächte, Deutschland und Iran haben sich in Wien laut Diplomaten auf ein Atomabkommen geeinigt. Israel bleibt aber weiterhin skeptisch. (Foto: dpa)

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Der Dauerstreit mit dem Iran um sein Atomprogramm ist nach zähen Verhandlungen beigelegt. Die UN-Vetomächte, Deutschland und der Iran erzielten in Wien eine weitreichende Einigung zur deutlichen Verringerung der Atomkapazitäten des Landes. Das verlautete am Dienstagmorgen aus westlichen Diplomatenkreisen.

Die historische Übereinkunft markiert auch einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen den USA und dem Iran nach 36 Jahren politischer Eiszeit. Allerdings ist die Einigung nicht unumstritten: Teile des US-Kongresses, konservative Kräfte im Iran und auch Israel haben Widerstand angekündigt.

Es sein „ein Fehler historischen Ausmaßes“, wird Israels Ministerpräsident in der „Haaretz“ zitiert. Jetzt sei die Zeit, unbedeutende Politik beiseite zu legen und für das größte Problem für Israels Zukunft und Sicherheit sich zu vereinigen, mahnte der Regierungschef die Opposition in seinem Land. Israels Regierung will weiterhin verhindern, dass das Land Kernwaffen produzieren kann.

Der Iran muss nach der jüngsten Einigung sein Atomprogramm drastisch zurückzufahren. So wird die Zahl der Zentrifugen zur Urananreicherung verringert und auch der Bestand an niedrig angereichertem Brennstoff reduziert. Die internationale Gemeinschaft ist sich nun offenbar sicher, dass der Iran keine Atombombe bauen kann. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass Wirtschaftssanktionen des Westens schrittweise aufgehoben werden.

Die iranischen Nachbarstaaten Türkei, Pakistan und Afghanistan haben die Einigung im Atomstreit derweil begrüßt. Das Abkommen sei „eine sehr gute Nachricht für die türkische Wirtschaft“, schrieb der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek mit Blick auf den bilateralen Handel am Dienstag auf Twitter. Das Außenministerium der Atommacht Pakistan teilte mit, die Regierung in Islamabad habe sich stets für eine friedliche Lösung des Atomstreits ausgesprochen. In einer Mitteilung des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani hieß es, die Regierung in Kabul begrüße alle Anstrengungen, die Frieden und Stabilität in der Region stärkten.

Der Atomstreit schwelte seit 2002, als erste Hinweise auf ein mögliches geheimes Atomprogramm Teherans auftauchten. (dtj/dpa)