Connect with us

Politik

Ist wirklich die Affäre der Grund?

Spread the love

Am Freitag erklärte CIA-Direktor David Petraeus seinen Rücktritt. Er begründet seinen Schritt mit einer außerehelichen Affäre. Gerüchte über einen Zusammenhang mit dem Benghazi-Hearing im Kongress wollen jedoch nicht verstummen. (Foto: dpa)

Published

on

Ist wirklich die Affäre der Grund?
Spread the love

Der Direktor des größten und bedeutendsten Geheimdienstes der USA, der Central Intelligence Agency (CIA), David Petraeus, trat am Freitag von seinem Amt zurück. Er begründete diesen Schritt damit, dass er sich nach 37 Jahren Ehe auf eine außereheliche Beziehung mit seiner Biografin Paula Broadwell eingelassen habe.

Wie FOX News berichtet, wäre das FBI im Zuge von Ermittlungen in einer anderen Angelegenheit auf den Namen Paula Broadwells und in weiterer Folge auf die Affäre gestoßen. Broadwell soll E-Mails an eine Reihe von Regierungsmitarbeitern geschrieben haben, wobei der Verdacht aufkam, es könnte Stalking im Spiel gewesen sein. Das FBI ging erst davon aus, dass Petraeus im Rahmen des Ermittlungsgegenstandes ein potenzielles Opfer strafrechtlich relevanter Handlungen gewesen sein könnte, diese Befürchtung erwies sich jedoch in weiterer Folge als unberechtigt. Es soll sich am Ende gar kein Verdacht auf eine strafrechtlich relevante Handlung erhärten haben lassen.

Nach eigenen Angaben habe Petraeus am Donnerstag das Gespräch mit Präsident Obama gesucht, bevor er sein Rücktrittsschreiben versandte. Obama habe seinen Wunsch, das Amt niederzulegen, akzeptiert.

In seiner Erklärung begründete Petraeus seinen Schritt wie folgt: „Nach 37 Jahren Ehe habe ich extrem schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als ich mich in eine außereheliche Affäre einließ. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel, nicht nur als Ehemann, sondern auch als Chef einer Organisation wie unserer. Am heutigen Nachmittag hat der Präsident dankenswerterweise meinen Rücktritt akzeptiert.“

Obama und McCain würdigen militärische Leistungen

Petraeus’ Ehefrau, Holly, ist ebenfalls für die Administration Obama tätig; sie arbeitet im Büro für Verbraucherschutz. In einer schriftlichen Stellungnahme würdigte Präsident Obama Petraeus als jemanden, der „über Jahrzehnte hinweg den Vereinigten Staaten außerordentliche Dienste geleistet“ habe. Petraeus war vor seinem Wechsel an die Geheimdienstspitze General und leitete bedeutende Einsätze von US- und NATO-Truppen im Irak und in Afghanistan. Auch Senator John McCain würdigte Petraeus als einen der „größten militärischen Helden unseres Zeitalters“.

Aus den Reihen der Opposition wird die Vermutung geäußert, der Rücktritt könnte im Zusammenhang mit der parlamentarischen Untersuchung des Angriffs auf das US-Konsulat in Benghazi stehen und die Affäre könnte nur als Vorwand gedient haben, unangenehme Enthüllungen über ein mögliches Fehlverhalten der Administration durch den Kongress zu verhindern.

Die Sicherheit der Botschaften ist ein Aufgabengebiet der CIA, Petraeus sollte nächste Woche als Direktor des Geheimdienstes im Rahmen der parlamentarischen Anhörungen aussagen – nun wird davon ausgegangen, dass er dies nicht mehr machen wird. Petraeus trat Spekulationen dieser Art in seinem Rücktrittsschreiben entgegen und betonte, allein „persönliche Gründe“ hätten ihn zu seinem Schritt bewogen.