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Istanbul: Gouverneur übt heftige Kritik am Auswärtigen Amt

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Das Istanbuler Gouverneursamt hat das Verhalten der deutschen Auslandsvertretungen in der Türkei indirekt scharf kritisiert.

Ohne es namentlich zu erwähnen, warf man dem Auswärtigen Amt, das heute die deutschen Vertretungen wegen erhöhter Terrorgefahr geschlossen hatte, vor, die Stimmung im Land nach den Anschlägen zu missbrauchen und weiter Angst zu schüren. Man habe sich gewünscht, dass das Amt die Maßnahmen im Vorfeld mit den türkischen Behörden bespricht. Das sei nicht erfolgt. Derartige Maßnahmen würden nur die Öffentlichkeit „im negativen Sinne beeinflussen“, hieß es in einer auf der eigenen Homepage veröffentlichten Stellungnahme.

Darüber hinaus kritisierte das Gouverneursamt Internetseiten und User von Sozialen Medien, die „angst- und panikschürende“ Nachrichten verbreiteten. Dabei könne es sich in den Sozialen Medien um User handeln, die eigentlich eine gute Absicht hätten, aber sich den Folgen ihres Handelns nicht bewusst wären.

Der türkische Staat sei mit seiner „tausendjährigen Staatserfahrung“ in der Lage und entschlossen, sich mit jeder erdenklichen Gefahr auseinanderzusetzen. Das Volk dürfe sich nur an die Erklärungen der staatlichen und öffentlichen Einrichtungen halten. „Sensationsmeldungen und Gerüchte“ sollten nicht weiter beachtet werden.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von einer „sehr konkreten Hinweisen“ auf geplante Terroranschläge gegen deutsche Vertretungen in der Türkei. Neben der Botschaft Dies gilt auch für das Generalkonsulat in Istanbul und die Deutschen Schulen in beiden Städten. Die Schutzvorkehrungen an diesen Einrichtungen sollen erhöht werden.

In der Türkei kam es in den vergangenen Monaten wiederholt zu zum Teil verheerenden Anschlägen mit dutzenden Toten. Allein in Ankara gab es drei Attentate, In Istanbul starben im Januar mehrere deutsche Touristen bei einem Terrorangriff auf dem weltweit bekannten Sultanahmet-Platz.