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Politik

Jordanisches Gericht spricht früheren Bin-Laden-Vertrauten frei

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Abu Qatada – ein früherer Vertrauter von Osama-bin-Laden – wurde in Jordanien von dem Vorwurf freigesprochen, Terroranschläge geplant zu haben. Der radikale Prediger gilt als ein scharfer Gegner von ISIS. (Foto: reuters)

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Abu Qatada - ein früherer Vertrauter von Osama-bin-Laden - wurde in Jordanien freigesprochen. Der radikale Prediger gilt als ein scharfer Gegner von ISIS. (dpa)
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Das jordanische Staatssicherheitsgericht hat den früheren Osama-bin-Laden-Vertrauten Omar Mohammed Othman – besser bekannt als Abu Qatada – von dem Vorwurf freigesprochen, Terroranschläge geplant zu haben. Dem radikalen Prediger war vorgeworfen worden, in den 1990er Jahren in die Planung von Angriffen auf Regierungsgebäude und westliche diplomatische Einrichtungen verwickelt gewesen zu sein. Das Gericht hielt die Beweislage in seinem am Donnerstag veröffentlichten Urteil für unzureichend.

Abu Qatada war im Juli 2013 nach einem mehr als zehn Jahre dauernden Rechtsstreit von der britischen Justiz an Jordanien ausgeliefert worden. Der Palästinenser aus Bethlehem mit jordanischem Pass hatte seit 1993 in der britischen Hauptstadt gelebt, wo er politisches Asyl erhalten hatte. Dort machte er sich als radikaler Prediger und Ideologe des weltweiten Dschihad einen Namen.

Abu Katada gilt als scharfer Gegner von ISIS

Abu Katada bleibt in Haft, da gegen ihn noch ein zweiter Prozess läuft. In dem Verfahren wird ihm die Planung von – letztlich gescheiterten – Terroranschlägen auf touristische Ziele in Jordanien vorgeworfen. Das Urteil wird für September erwartet.

„Wir sind der Gerechtigkeit einen Schritt näher gekommen“, erklärte Abu Qatadas Anwalt (rechts) der dpa nach dem Urteil. „Wir hoffen, dass Abu Qatada bald ein freier Mann sein wird.“ Der Angeklagte selbst sagte nach der Urteilsverkündung, er sei „glücklich, denn Gott weiß, dass ich unschuldig bin“.

Das Urteil ist auch deshalb bedeutsam, weil Abu Qatada als scharfer Gegner der extremistischen Miliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) gilt, die im Irak auf dem Vormarsch ist. Während des Prozesses rief er ISIS-Kämpfer auf, die Gruppe zu verlassen. ISIS war früher ein Teil des Terrornetzwerkes Al-Kaida. In diesem Frühjahr distanzierte sich al-Qaida jedoch von der Gruppe und bezeichnete deren Kämpfer als Abtrünnige. (dpa/dtj)