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Kultur/Religion

Ausstellung im Topkapı-Palast: 500 Jahre türkischer Kaffee

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Seit vergangener Woche können Kaffeeliebhaber die Ausstellung „Ein Tropfen Vergnügen: 500 Jahre türkischer Kaffee“ im Topkapı-Palast in Istanbul besuchen. Dem Publikum wird dabei die Vielfältigkeit des Kaffees präsentiert. (Foto: zaman)

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Im Topkapi Palace Museum können Kaffeeliebhaber eine Ausstellung über 500 Jahre türkischen Kaffee bestaunen.
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Der Istanbuler Topkapı-Palast beherbergt derzeit eine Ausstellung über die 500-jährige Geschichte des türkischen Kaffees. Titel: „Ein Tropfen Vergnügen: 500 Jahre türkischer Kaffee“.

Die Ausstellung wurde am 17. Februar in Anwesenheit des Kultur- und Tourismusministers Ömer Çelik eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier sprach Çelik vom türkischen Kaffee als einem unumgänglichem Teil des sozialen Lebens, nicht nur in Bezug auf Essen und Trinken. Die türkische Kaffeekultur gehe bis ins 16. Jahrhundert zurück und habe eine bedeutende Rolle für das Osmanische Reich gespielt, sowohl am Hof als auch im alltäglichen Leben.

„Neben der Eigenschaft als Getränk ist Kaffee auch ein zentraler Bestandteil einer großen kulturellen Struktur. Er nimmt eine wichtige Rolle im Alltag ein. Anfangs wurde er nur in Kaffeehäusern getrunken, wo er von speziellen Kaffeeköchen zubereitet wurde. In den Kaffeehäusern, in denen die Kultur über mehrere Jahrhunderte überlebt hatte, genoss man ebenfalls traditionelle türkische Kunst, wie Schattenspiele und Theaterstücke.“

Türkischer Kaffee trifft auf Europa

Er fügte hinzu, dass das Getränk ursprünglich aus dem Jemen stamme und dank der Osmanen in die Türkei exportiert worden sei. Die Handelsrouten des Osmanischen Reiches zwischen Osten und Westen hätten es auch möglich gemacht, dass der Kaffee Europa erreicht, so der Minister.

„Zum Beispiel hatte der Humorist Süleyman Agha während seiner Botschafterrolle in Paris es geschafft, ihn der französischen Kultur näher zu bringen“, schilderte Çelik. „Als er zurück ins Osmanische Reich kehrte, blieb einer seiner Assistenten in Paris zurück und eröffnete ein Kaffeehaus. Ein weiteres bedeutendes Beispiel ist das erste Kaffeehaus in Wien, das 1683 eröffnet wurde. Aus dem Osmanischen Reich wurden dafür 500 Säcke Kaffee exportiert. Von diesem Zeitpunkt an lernten die Europäer die wahre Kaffeekultur kennen“.

Die UNESCO setzte den türkischen Kaffee außerdem auf die Liste des Weltkulturerbes 2013.

Die Ausstellung enthält Stücke aus dem eigenen Museum sowie aus Kollektionen weiterer privater Museen und Bibliotheken. Die meisten Ausstellungsstücke werden erstmalig dem Publikum präsentiert. Sie bringen historische, kulturelle und soziale Elemente des Getränks zusammen. Außerdem werden seine botanischen Eigenschaften und die Brühmethoden vorgestellt, die sich zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert auf der Welt verbreitet hatten.

Die Ausstellung, die von Ersu Pekin organisiert wurde, ist die bisher umfassendste Ausstellung über türkischen Kaffee. Bis zum 15. Juni kann diese noch im Museum des Topkapı-Palastes in Istanbul besucht werden.