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Politik

Ausschreitungen in der Türkei: Militär kommt überforderter Polizei zur Hilfe

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Immer wieder kommt es bei den Protesten in der Türkei zu Ausschreitungen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der terroristischen PKK. Dabei sind in den vergangenen drei Tagen mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. (Foto: dha)

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Die vorläufige Entscheidung der Türkei, keine Bodentruppen nach Syrien zu schicken, führt zu Protesten im ganzen Land. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen sind dabei erneut zahlreiche Menschen getötet worden. Damit ist die Zahl der Toten in den letzten drei Tagen auf mindestens 22 gestiegen. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, hatten die Behörden in den Provinzen Diyarbakır, Batman, Mardin, Siirt und Kurtalan Ausgangssperren bis Donnerstag 6.00 Uhr verhängt.

Diyarbakır: Universität und Schulen geschlossen

Gerade die Millionenmetropole Diyarbakır war Schauplatz der heftigsten Ausschreitungen. Zu manchen Vierteln hatten Polizeikräfte gar keinen Zugang. Hier hatte es Kämpfe zwischen Anhängern der PKK und der Partei Hüda-Par, die der Hizbollah nahe steht, gegeben. Der Gouverneur der Provinz hat als weitere Vorsichtsmaßnahme die Schulen und die Dicle-Universität bis Montag geschlossen. Die Polizei scheint hier mit der Situation komplett überfordert zu sein. Inzwischen sind auch Soldaten im Einsatz.

Gewaltsame Ausschreitungen auch in Istanbul und Izmir

Doch nicht nur in den östlichen Provinzen der Türkei kommt es zu gewaltsamen Ausschreitungen. Der Istanbuler Stadtteil Esenyurt scheint zum Sammelpunkt von Anhängern von Terrororganisationen geworden zu sein. Auch hier war die Polizei überfordert und musste deswegen die Gendarmarie zur Verstärkung rufen. Trotz der verstärkten Präsenz sind gestern in Esenyurt rund 3.000 Demonstranten auf die Straßen gegangen und haben sich Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften geliefert. Zahlreiche Gebäude und Geschäftslokale wurden dabei in Brand gesetzt.

Auch in Izmir hat es Zusammenstöße zwischen Anhängern der terroristischen PKK und Sicherheitskräften gegeben. Die Stadtteile Karabağlar, Bayraklı, Narlıdere und Menemen ähnelten Schlachtfeldern. Auch hier wurden ähnlich wie in Istanbul zahlreiche Gebäude in Brand gesetzt.

Türkei hält sich zurück

Zu den Protesten hatte die PKK aufgerufen. Das türkische Parlament hat zwar dem Militär die Erlaubnis gegeben, gegebenenfalls in Syrien einzumarschieren, doch noch halten sich die türkischen Kräfte auf ihrer Seite der Grenze. Die Türkei will nur militärisch eingreifen, wenn auch das Regime von Machthaber Assad Ziel der Operation sein soll.