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Gesellschaft

Köln bekommt ersten Platz mit türkischem Namen

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In der Nähe der Kölner Keupstraße soll bis 2017 ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds entstehen. Am alten Güterbahnhof Mülheim soll ein 53.000 Quadratmeter großes Areal zum sogenannten Birlikte-Platz umgestaltet werden.

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Die Stadt Köln will ein Symbol gegen Rassismus und Terror setzen. Wie der Kölner „Express“ berichtet, soll im Stadtteil Mülheim ein „Birlikte-Platz“ entstehen. Auf diesem soll ein Denkmal aufgestellt werden, das an die mutmaßlich vom NSU verübten Anschläge in der Kölner Keupstraße und der Probsteigasse erinnert. Im Dezember will man im Rat der Stadt die nötigen Entscheidungen dafür treffen.

Dass ein Denkmal für die Opfer der Anschläge errichtet werden soll, darüber sind sich die Parteien im Stadtrat schon lange einig, nur die Frage nach dem Ort war bisher offen. Nun sei man am alten Güterbahnhof Mülheim fündig geworden, wo man ein 53.000 Quadratmeter großes Areal komplett neu gestalten will. An dem neuen Platz auf der Ecke Keupstraße/Schanzenstraße soll ein buntes Viertel mit Geschäften, Büros und Wohnraum entstehen, das die multikulturelle Atmosphäre des Bezirks widerspiegelt.

Am 15. Dezember will die Verwaltung dem Stadtrat vorschlagen, zehn internationale Künstler damit zu beauftragen, Entwürfe für ein Denkmal auszuarbeiten. Eine Jury, in der auch Opfer des NSU-Terrors sitzen sollen, könne dann bis Ende 2016 entscheiden, welches Denkmal den Platz ab 2017 zieren wird.

Der Name des geplanten Platzes, Birlikte (türkisch für „zusammen“) bezieht sich auf die Kundgebungen gegen rechte Gewalt, die diesen und letzten Juni in Köln stattfanden. Anlässlich des 10. Jahrestages des Nagelbombenanschlags in der Keupstraße fand vom 7.-9. Juni 2014 eine ganze Veranstaltungsreihe mit Ansprachen und Konzerten statt. Unter anderem traten die Fantastischen Vier, Udo Lindenberg und Serdar Somuncu auf. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bundespräsident Joachim Gauck. Eigentlich nur als einmaliges Ereignis geplant, fand die Veranstaltung dieses Jahr angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen rund um Pegida und die Proteste gegen Flüchtlinge erneut statt.

In der Keupstraße fand am 09.Juni 2004 eines der bekanntesten Attentate des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds statt. Eine Nagelbombe, die vor einem Friseursalon gezündet wurde, verletzte 22 Menschen. Erst 2011 wurde bekannt, dass der NSU mutmaßlich hinter dem Anschlag steckte, bis dahin hatten die Behörden einen (rechts)terroristischen Hintergrund ausgeschlossen und lediglich im Umfeld der Opfer nach den Tätern gesucht.

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