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Kommt Deutschland ohne eine „Flüchtlingssteuer“ aus?

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Nach Einschätzung des Wirtschaftsprofessors Oliver Holtemöller kann Deutschland die aktuelle Flüchtlingskrise ohne Steuererhöhungen stemmen. Der Ökonom am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle sagte MDR Info, der aktuelle Steuer-Überschuss von gut 20 Milliarden Euro reiche, um die Asylbewerber in diesem und im kommenden Jahr unterzubringen und zu versorgen. Auch die Sozialsysteme seien trotz zu erwartender steigender Arbeitslosigkeit in der Lage, die Mehrkosten abzufedern. „Kurzfristig besteht keine Notwendigkeit, über Steuererhöhungen nachzudenken“, sagte Holtemöller.

Die langfristigen Ausgaben hält er dagegen für nur schwer abschätzbar. Dabei müssten jetzt die Weichen gestellt werden zur Integration. Wenn Deutschland klug in die Bildung und Ausbildung der Migranten investiere, dann könnten in zehn Jahren die positiven Effekte überwiegen. Statistisch sei belegt, dass sich nach zehn bis zwölf Jahren die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen der heimischen Quote annähere. Aus ökonomischer Sicht forderte Holtemöller möglichst bald ein Einwanderungsgesetz. (dtj/dpa)