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Politik

Kommunalwahlen in der Türkei: Der aktuelle Stand

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31. März 2019, 23:51 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat seine islamisch-konservative Regierungspartei AKP zum Gewinner der Kommunalwahl erklärt. «Die Ergebnisse zeigen, dass wir aus diesen Wahlen wieder mit großem Vorsprung als erste Partei hervorgegangen sind», sagte er am späten Sonntagabend. Erdoğan ist nicht nur Präsident und Regierungsoberhaupt, sondern auch Partei-Chef.

Zu dem Zeitpunkt waren regierungsnahen Medien zufolge rund 80 Prozent aller Stimmen ausgezählt. Die AKP hatte demnach landesweit zunächst rund 45 Prozent aller Stimmen auf sich vereint. Damit lag sie bei einem ähnlichen Ergebnis wie bei der Kommunalwahl von 2014.

Gleichzeitig zeichneten sich aber Verluste für die AKP in wichtigen Großstädten ab. Ausgerechnet in der Hauptstadt Ankara lag der Oppositionskandidat der Mitte-Links-Partei CHP, Mansur Yavaş, nach Teilergebnissen vor dem Kandidaten der AKP. Der Verlust der Hauptstadt, die seit mehr als 20 Jahren von islamisch-konservativen Bürgermeistern regiert wird, wäre ein herber Schlag für den machtgewohnten Präsidenten und Aufwind für Kritiker.

Erdoğan überrascht mit Selbstkritik

In Erdoğans Äußerungen schwang ungewohnte Selbstkritik mit, als er sagte: «Wir müssen akzeptieren, dass wir da, wo wir gewonnen haben, die Herzen unseres Volkes erobert haben, und da, wo wir verloren haben, nicht erfolgreich genug waren.»

Istanbul noch nicht entschieden

Mit besonderer Spannung verfolgte das Land auch das Rennen in der lange von der AKP regierten Wirtschaftsmetropole Istanbul. Dort lag der prominente Kandidat der AKP, Ex-Ministerpräsident Binali Yıldırım, am späten Abend fast gleichauf mit dem Oppositionskandidaten der CHP, Ekrem Imamoğlu.

Enge Rennen gab es auch in anderen wichtigen Großstädten wie Antalya und dem südtürkischen Adana, wo die AKP beziehungsweise ihr Bündnispartner MHP bei der Kommunalwahl 2014 noch gewonnen hatten. 

dpa