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Politik

Erste aramäische Großstadtbürgermeisterin in Mardin

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Der langjährige Kurdenpolitiker Ahmet Türk ist bei den Kommunalwahlen in der Türkei mit 52,1% überlegen in seinem Amt als Oberbürgermeister von Mardin wiedergewählt worden. Eine 25-jährige Studentin assistiert ihm dabei. (http://habergundem.com)

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Der langjährige Kurdenpolitiker Ahmet Türk ist bei den Kommunalwahlen in der Türkei mit 52,1% überlegen in seinem Amt als Oberbürgermeister von Mardin wiedergewählt worden. Eine 25-jährige Studentin assistiert ihm dabei.
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Der profilierte und als „alter Fuchs“ geltende Kurdenpolitiker Ahmet Türk, der am Wochenende mit großem Vorsprung in seiner Heimatprovinz als Oberbürgermeister wiedergewählt worden ist, wird sich im Amt künftig eine Form der Verstärkung holen, die auf den ersten Blick ein nicht unerhebliches Kontrastprogramm darstellt.

Die erst 25-jährige Studentin Februniye Akyol Benno aus der aramäischen Gemeinschaft der Region wird ihm als erste aramäische Großstadtbürgermeisterin in der Türkei überhaupt zur Seite stehen. Akyol befindet sich gerade im Masterabschnitt ihres Studiums der syrisch-aramäischen Sprache am Institut für lebende Fremdsprachen der Artuklu-Universität in Mardin. Neben Türkisch und Syrisch-Aramäisch spricht sie auch fließend Kurdisch, Arabisch, Englisch und Hebräisch, was ihr die Kommunikation mit allen Bevölkerungsgruppen erlaubt, die in der Provinz leben.

„Das männlich dominierte System zerstören“

Glaubt man der Selbstdarstellung der jungen Dame auf dem Online-Nachrichtenportal Bianet, so will sie sich darum kümmern, „ökologischen Schaden an der Altstadt“ zu vermeiden, die demnächst zum Welterbe der UNESCO gehören soll.

Auch will sie „das Patriarchat bekämpfen“. In der sehr stark traditionsbestimmten Region erklärt sie, „das männlich dominierte System zerstören“ zu wollen. Frauenkooperativen und –verbände sollen zu diesem Zwecke gegründet werden. „Wir werden nicht nur Zuflucht für Opfer von häuslicher Gewalt schaffen, sondern Lebensräume“, so Akyol.

Dafür wird sie allerdings einiges an Unterstützung durch den Provinzpatriarchen benötigen, dem sie ihre neue Funktion verdankt. (Hürriyet Daily News/dtj)