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Panorama

Erstmals Korallenriff vor irakischer Küste entdeckt

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Trübes Wasser, viel Strömung, hohe Temperaturschwankungen – das Meer vor der irakischen Küste scheint kein idealer Ort für Korallen. Erstmals haben Forscher dort nun ein Riff entdeckt. Den vielfältigen Lebewesen geht es gut, berichten sie. (Foto: rtr)

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Erstmals haben Forscher vor der irakischen Küste ein Korallenriff entdeckt. Den vielfältigen Lebewesen scheint es gut zu gehen, berichten sie.
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Vor der Küste des Iraks ist erstmals ein Korallenriff entdeckt worden. Deutsche und irakische Wissenschaftler fanden das 28 Quadratkilometer große Riff bei Tauchgängen an der Nordküste des Persischen Golfs in Wassertiefen zwischen 7 und 20 Metern. Die dortigen Bedingungen seien für Korallen sehr rau, berichteten die Forscher um Hermann Ehrlich von der Bergakademie Freiberg in den „Scientific Reports“ des Fachjournals „Nature“.

Die Wassertemperatur in dem Gebiet liegt demnach zwischen 14 und 34 Grad Celsius und es gibt starke Strömungen. Zudem sei das Wasser sehr trüb: Die Sichtweite liege oft bei einem Meter oder weniger. Deshalb sei das sieben Kilometer lange Riff nicht auf Satellitenbildern entdeckt werden. Irak hat eine 58 Kilometer lange Küste am Persischen Golf. Von anderen Ländern der Region wie Bahrein, Iran, Oman und Saudi Arabien waren bereits Korallenansammlungen bekannt.

Bei ihren Tauchgängen im September 2012 und Mai 2013 stießen die Wissenschaftler etwa die Steinkoralle Platygyra pini und die Kelchkoralle Turbinaria stellata. Zudem entdeckten sie verschiedene Schlangensterne (Ophiuroidea), die um Oktokorallen herum gewunden waren. Die Forscher beobachteten außerdem Muscheln (Lithophaga robusta), die mit den Korallen um Platz auf dem Riff konkurrieren oder deren Struktur zerfressen können.

Dieser wertvolle Lebensraum müsse vor allem vor dem Hintergrund der Öl- und Gaserkundungen in der Golfregion dringend geschützt und die biologische Vielfalt des Korallenriffs weiter erforscht werden, betonen die Wissenschaftler. (dpa/dtj)