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Ankara erzwingt Rücktritt im Amerikanisch-Türkischen Rat (ATC)

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Im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen in der Türkei, die am 17. Dezember bekannt geworden waren und bis in höchste Regierungskreise reichen, reicht der  Arm Ankaras mittlerweile auch bis in die USA. Am Montag erklärten mehrere hochrangige Funktionsträger des in Washington ansässigen Amerikanisch-Türkischen Rates (ATC) den Rücktritt von ihren jeweiligen Ämtern.

Auf Ersuchen seitens des stellvertretenden Premierministers Ali Babacan schieden der frühere US-Botschafter in der Türkei, Jim Holmes, der elf Jahre lang die Unternehmervereinigung geleitet hatte, sowie seine Stellvertreterin Canan Büyüküstün und die Generalmanagerin Ayşe Sümer aus ihren Funktionen.

Hauptgrund für das Drängen des Erdoğan-Stellvertreters war ein Bulletin der Vereinigung, das im Nachgang des Bekanntwerdens der Korruptionsermittlungen dazugehörige Nachrichten aus Today’s Zaman zitierte, welche der Hizmet-Bewegung zuzurechnen ist. Die Erdoğan-Regierung behauptet seit Monaten, dass die Bewegung die Ermittlungen eingeleitet habe, um sie zu stürzen. Beweise konnte sie bis dato allerdings nicht vorlegen.

Babacan war in den letzten zwei Monaten zwei Mal nach Washington gereist, um seiner Forderung nach einem Rücktritt Holmes‘ Ausdruck zu verleihen. Anfangs stellte sich der Vorstand des ATC noch hinter seine Führungsspitze, der zunehmende Druck aus Ankara führte jedoch zur Absage des jährlichen Kongresses des Verbandes. Dies nahm Holmes zum Anlass, zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern aus dem Amt zu scheiden. (dtj/HDN)