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Panorama

Kran-Unglück in Mekka: Zahl der türkischen Opfer steigt weiter

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Massenpaniken und Unglücke gab es in Mekka während der großen Pilgerfahrt immer wieder. Nun starben mehr als Hundert Menschen schon vor der Hadsch bei einem schweren Unglück. Unter den Toten sind auch Türken.

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Nach dem schweren Kran-Unglück mit mehr als 100 Toten im saudi-arabischen Mekka sehen die Behörden die jährliche islamische Pilgerfahrt nicht gefährdet. „Der König hat angewiesen, alle Angebote zu erhalten, um den Pilgern die bestmögliche Betreuung zu bieten“, sagte der Gouverneur der Provinz Mekka, Chaled Al-Faisal, der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung „Al-Hayat“ vom Sonntag. Am Freitag war bei einem schweren Unwetter an der Großen Moschee ein riesiger Kran umgekippt. Dadurch kamen offiziellen Angaben zufolge 107 Menschen ums Leben, weitere 238 wurden verletzt.

Unter den Toten sind auch sieben türkische Staatsbürger, einer von ihnen lebte in Belgien. Das gab die türkische Religionsbehörde Diyanet bekannt. Darüber hinaus wurden 25 türkische Bürger verletzt und werden in den örtlichen Krankenhäusern betreut.

Behörden machen starken Wind und heftigen Regen verantwortlich

Das Unglück hatte sich zur Zeit des Gebets zum Sonnenuntergang auf dem Gelände der Heiligen Moschee ereignet. Die Behörden machten starken Wind und heftigen Regen dafür verantwortlich, dass der Kran auf ein Dach des Gotteshauses stürzte. Im Hof der Heiligen Moschee befindet sich die Kaaba, das zentrale Heiligtum der islamischen Welt.

Der Kran war Teil eines Bauprojektes, mit dem die Flächen für die Millionen Pilger erweitert werden sollen, um gefährliches Gedränge zu verhindern. Zuletzt waren im Jahr 2006 bei einer Massenpanik während der Wallfahrt knapp 350 Menschen gestorben.

Arabische Fernsehsender zeigten Bilder von Trümmern, Blut und Leichen. Die saudische Nachrichtenagentur SPA meldete, die Krankenhäuser der Stadt seien in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Es seien zusätzliche Blutkonserven bereitgestellt worden, um die große Zahl an Verletzten zu behandeln.

Menschen sollen Ausschau nach Mondsichel halten

Derweil gingen die Vorbereitungen für die Pilgerfahrt weiter: Der oberste Gerichtshof des Königreichs hatte die Menschen im Land am Samstag dazu aufgerufen, am Sonntagabend nach der Mondsichel Ausschau zu halten, damit der Beginn des diesjährigen Hadsch festgelegt werden kann. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond.

In Mekka beginnt in gut einer Woche der Hadsch, die wichtigste Wallfahrt der Muslime. Erwartet werden wieder Millionen Gläubige. Saudischen Staatsmedien zufolge trafen bislang mehr als 900 000 Gläubige aus dem Ausland im Königreich ein. In der Regel beginnt die Anreise der Pilger etwa zwei Wochen vor Beginn der Rituale.

Der Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islams. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern. Mekka ist die heiligste Stadt des Islam. Hier wurde der Prophet Muhammad 570 nach Christus geboren. Die Heilige Moschee steht im Zentrum Mekkas. (dpa/dtj)