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Politik

Kurdisch-Unterricht an türkischen Schulen?

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Die türkische Regierung plant im Rahmen ihrer Demokratisierungsbemühungen, Kurdisch als Unterrichtsfach einzuführen. Die Schüler sollen es ab der 5. Klasse wählen können. (Foto: aa)

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Kurdisch-Unterricht an türkischen Schulen?
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Nach der 4+4+4-Schulreform (je vier Jahre Grund-, Mittel- und Oberstufe) plant die Erdoğan-Regierung eine weitere Neuerung im türkischen Schullehrplan. Demnach soll es den Schülern bereits ab dem kommenden Schuljahr möglich sein, ab der Mittelstufe das Fach Kurdisch zu belegen. Es soll genauso wie Englisch, Französisch und Deutsch ein Wahlfach sein, das vier bis sechs Stunden pro Woche unterrichtet wird. Besonders im Osten der Türkei, wo der kurdische Bevölkerungsanteil in manchen Städten bis zu 50 % beträgt, wird mit einer hohen Nachfrage gerechnet.

Den von der Opposition kritisierten Lehrermangel will die Regierung vorübergehend mittels kurdisch-sprechender Lehrkräfte, die an Unis oder Volkshochschulen Sprachscheine erworben haben, auffangen. Lehrmaterial in Form von Büchern, CD und DVDs stünde schon bereit, erklärte Vizepremierminister Beşir Atalay.

Ab 2015 sollen dann die Absolventen des Studiengangs „Kurdische Sprache und Literatur“ der Universität Muş als Lehrkräfte eingesetzt werden. Atalay fügte hinzu, dass die Regierung auch an einem bilingualen Lehrplan arbeite. Demnach könnten in einigen Jahren auch Fächer wie Geschichte oder Biologie auf Kurdisch unterrichtet werden.